Tägliche Meditationen
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Freitag,
13. März 2009

Das Geschenk des Lebens

Freitag der zweiten Woche in der Fastenzeit

P. Andrew Mulcahey LC

Mt 21,33-43,45-46
Jesus sagte zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt. Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. Sie hätten ihn gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten, weil alle ihn für einen Propheten hielten.

Einführendes Gebet:   Herr, auch wenn ich dich nicht mit eigenen Augen sehen kann, glaube ich, dass du jetzt gegenwärtig bist, tief in meinem Inneren, und dass du mich viel besser kennst als ich mich selbst. Ich weiß auch, dass du mich mehr liebst, als ich mich selbst liebe. Ich danke dir, dass du mich liebst und über mir wachst, auch wenn ich deine Liebe nicht verdiene. Ich bereue meine Sünden und möchte dich jeden Tag mehr lieben.

Bitte:  Heilige mich in meiner Arbeit, Herr. Möge sie mich dir näher bringen.

1. Gott vertraut uns an, was ihm wertvoll ist. Es ist eine Sache, einen bereits profitablen Besitz zu kaufen. Eine andere Sache ist es, einen heruntergekommenen Besitz zu kaufen und ihn wieder profitabel zu machen. Wenn er saniert ist, ist er für einen sehr viel mehr wert. Man hat seinen Schweiß und sein Blut hineingesteckt. Es ist nicht einfach ein Besitz; es ist ein Teil von einem. Im heutigen Evangelium kauft der Herr das Land und bearbeitet es zuerst selbst, macht es zu einem Weinberg, bevor er es verpachtet. Als er es den Pächtern übergibt, sucht er nicht einfach einen Verwalter, der Gewinn macht, sondern jemanden, der seinen Weinberg bewirtschaftet. Er ist ihm viel wert, so viel, dass er das Leben seines Sohnes riskiert. Christus hat seinen Weinberg ‐ die Kirche ‐ errichtet und in unsere Hände gelegt. Er erweist uns die Ehre, uns sein Werk anzuvertrauen, das, was ihm am Herzen liegt. Und damit gibt er uns nicht einfach nur einen Auftrag, den wir erfüllen sollen, sondern er legt nicht weniger als das ewige Heil der Seelen anderer in unsere Hände.

2. Er übt Geduld mit unserem Versagen. Der Herr bleibt nicht da, um die Pächter genau zu überwachen. Er legt nicht einmal Regeln oder Methoden fest für die Kultivierung des Weinbergs. Er lässt den Pächtern freie Hand. Gott ist kein tyrannischer Aufseher. Er weiß, dass die Arbeit im Weinberg hart ist. Zur Erntezeit schickt er einen Boten nach dem anderen hin. Er wird nicht wütend oder verwirft die Pächter, weil sie den einen Boten beschimpfen und einen anderen misshandeln. Stattdessen schickt er ihnen seinen Sohn: In seiner Geduld mit ihrem Egoismus und seinem Wunsch, sie für seine Art des Verstehens und Verzeihens zu gewinnen, geht er bis zum Äußersten.

3. Tatenlosigkeit ist Gott genauso zuwider wie Schlechtigkeit. „Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien” (Offb 3,16). Am verwerflichsten war nicht das, was die Pharisäer entschieden, sondern dass sie sich in ihrer selbstsüchtigen und blinden Sterilität eben nicht entscheiden wollten. Als Christus das Urteil über die Pharisäer spricht, sagt er nicht: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das Achtung hat vor dem Leben” (so wichtig das ist), sondern er macht ihnen zum Vorwurf, dass sie keine Früchte bringen. Wohlgemerkt, das Urteil fällt im Wesentlichen gleich streng aus: Im einen Fall wird Leben sündhaft genommen, im anderen sündhaft verweigert.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, deine Hände haben körperliche Arbeit gekannt, und du hast dein Leben und das deiner Begleiter durch deiner Hände Werk geheiligt. Hilf mir, das Gute, das du lehrst, zu erkennen. Hilf mir, alle meine Gaben durch das Werk meiner Hände und meines Geistes fruchtbringend für die Ausbreitung deines Reiches einzusetzen. Ich will dein arbeitender Apostel sein.

Vorsatz:   Ich will heute eine Aufgabe meines Apostolats erledigen, die ich vor mir hergeschoben habe.

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