Sonntag,
21. Dezember 2008
Der Herr ist mit dir
Vierter Sonntag im Advent
P. Robert DeCesare LC
Lk 1,26-38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau
gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau
war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie
erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte
dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du
gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott,
der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen
und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen
Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten
wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet,
deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie
jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des
Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Einführendes Gebet: Herr, ich weiß durch meinen Glauben, dass diese Augenblicke der Betrachtung die wichtigsten meines Tages sind. Ich öffne meinen Verstand, mein Herz und meinen Willen für das, was du mit mir tun willst, weil ich weiß, dass du für mich nur mein Bestes willst. Ich weiß, dass du mir die Gnade geben wirst, alles zu tun, was du von mir verlangst, und dass du mich stets begleitest. Das genügt mir.
Bitte: Herr, gib mir die Gnade, deinen heiligen Willen zu tun.
1. Gott durch die kleinen, alltäglichen Aufgaben gefallen. Der Engel Gabriel findet Maria nicht beim Verrichten außergewöhnlicher Dinge vor, sondern dabei, wie sie alltägliche Aufgaben wie Wäsche waschen, Wischen, Wasser holen erledigt und die täglichen Gebete wie jeder gläubige Jude spricht. Aber dadurch, dass sie das Gewöhnliche tut, tut sie, was Gott gefällt. Wir sollten uns an ihr ein Beispiel nehmen. Arbeit kann wirklich ein Mittel zur Heiligkeit sein. Der Mensch, wie Papst Johannes Paul II. sagte, „wandelt nicht nur die Natur um und passt sie seinen Bedürfnissen an, sondern er verwirklicht auch sich selbst als Mensch, ja wird gewissermaßen „mehr Mensch” (Laborem Exercens , Nr. 9). Wir gefallen Gott, wenn wir unsere Pflicht tun, unserer Verantwortung nachkommen und arbeiten, um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen. Wenn wir auch nicht in jedem Moment etwas Außerordentliches tun, preisen und ehren wir doch Gott, wenn wir das Gewöhnliche mit Liebe tun. Wenn mich ein Engel aufsuchen würde, würde er mich dabei antreffen, wie ich meine täglichen Aufgaben voll Liebe erfülle?
2. Fürchte dich nicht. Maria „erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.” Wenn Gott uns seinen Plan vorstellt, empfinden vielleicht auch wir Angst. Es mag sein, dass wir nicht voll verstehen, was er vor hat. Sein Plan mag uns zu groß erscheinen. Aber wenn Gott etwas von uns will, zeigt er uns, dass es unsere Kräfte nicht übersteigt. Wie bei der Menschwerdung in Maria wird Gott es bewirken und all die Gnade geben, die für die Ausführung nötig ist.
3. Mir geschehe, wie du gesagt hast. Als der Engel Gabriel Maria die Menschwerdung erklärt und ihr mitteilt, dass bei Gott alles möglich ist, vollbringt Maria einen Akt des Glaubens. Ihr Akt des Glaubens ist das, was das Zweite Vatikanische Konzil den „Gehorsam des Glaubens” nennt.” „Dem offenbarenden Gott ist der Gehorsam des Glaubens zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott in Freiheit, indem er sich dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft und seiner Offenbarung willig zustimmt” ( Dei Verbum , 5). Gott gab Maria diese Gnade und ließ sie nicht im Stich; auch uns wird er nicht im Stich lassen. Wenn wir tun, was Gott will, und mit seinem Plan mitarbeiten, wird er uns unterstützen. Er wird uns begleiten, wenn wir seinen Willen tun und seinen Plan zur Vollendung bringen. Gottes Wille ist unsere Heiligkeit, und wenn wir seinen Willen tun, hilft Gott uns, heilig zu werden.
Gespräch mit Christus: Herr, lehre mich, deinen Willen zu tun wie deine Mutter es getan hat, damit ich in deiner Nähe bleibe. Ich möchte deinen Willen tun, obwohl ich manchmal weiß, dass es schwierig oder unmöglich scheint. Gib mir die Gnade der Beständigkeit, damit auch ich mit dir mitarbeiten kann, egal, ob du mich um etwas Gewöhnliches oder etwas Außergewöhnliches bittest.
Vorsatz: In einer schwierigen Situation werde ich ein „Gegrüßet seist du Maria” beten und Maria um die Gnade der Treue bitten.