Mittwoch,
12. November 2008
Die Macht des Gebets
Mittwoch der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Josaphat, Bischof, Märtyrer
P. Daniel Pajerski LC
Lk 17,11-19
Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf
hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus,
Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und
während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er
geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm.
Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen
neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und
geh! Dein Glaube hat dir geholfen.
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, du hast die Macht, alles, was meine Seele entstellt, zu heilen. Wenn ich sündige, vergrößere ich den Abstand zwischen dir und mir, aber jetzt strecke ich im Gebet meine Hand nach dir aus. Ich hoffe auf deine Güte und Gnade.
Bitte: Herr Jesus, du lehrst mich, zu bereuen und an das Evangelium zu glauben. Gewähre mir deine Vergebung, damit ich auch aufstehe und dir auf dem Weg des Glaubens folge.
1. Herr, erhöre unser Gebet. Aussätzige waren in religiöser und sozialer Hinsicht Ausgestoßene. Sie lebten außerhalb der Stadt, und es war ihnen nicht erlaubt, an öffentlicher Gottesverehrung teilzunehmen. Eine Heilung von ihrem Aussatz bedeutete Linderung ihrer physischen Schmerzen und Leiden sowie eine Rückkehr in die Gesellschaft. Jesus war ihre einzige Hoffnung und deshalb schrien sie zu ihm: „Hab Erbarmen mit uns!” Wenn wir beten, sollten wir an Jesus mit der gleichen Intensität und dem gleichen Enthusiasmus, wie es die Aussätzigen taten, herantreten. Das Gebet ist eine Einladung, die „Stimme” unserer Seele zu erheben und Gott um das Geschenk seiner Liebe und Freundschaft zu bitten. Er wird uns immer geben, was wir brauchen.
2. Gehorsam ist Glückseligkeit. Wenn wir Gott um Gutes bitten, scheint es uns oft, dass er auf unser Gebet nicht antwortet. Die Aussätzigen setzten alle Hoffnung darauf, rein zu werden, und wussten, dass Jesus die Antwort auf ihre Gebete war. Anstatt ihre Bitte sofort zu erfüllen, forderte Jesus sie auf, sich den Priestern zu zeigen. Die Aussätzigen waren sogleich bereit, den Worten des Meisters zu folgen. Erst, nachdem sie den Worten Jesu gläubig gehorchten, wurden sie geheilt. Unser Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes öffnet unsere Herzen und lehrt uns, die Dinge aus seiner Perspektive zu sehen. Wir können immer sicher sein, dass seine Worte unsere Seele beleben und unseren Verstand erleuchten.
3. Geben wir Gott die Ehre. Die unterschiedliche Reaktion der Aussätzigen auf ihre Heilung ist für uns eine Lektion über die Tiefgründigkeit unseres Gebets. Alle zehn Aussätzigen waren sehr bemüht, Gutes von Gott zu erhalten, und ihr Verlangen drückte sich aus in ihrer Bitte, geheilt zu werden. Gründlich sorgten sie dafür, dass Gott ihre Stimmen hörte. Aber sobald sie bekommen hatten, worum sie baten, scheinen die meisten von ihnen Jesus vergessen zu haben. Das gleiche kann auch in unserem Leben vorkommen. Wenn wir Gott um etwas bitten, möchten wir sicher sein, dass er unser Gebet hört. Bemühen wir uns ebenso sehr, ihm unseren Dank auszudrücken? Nur der Mann aus Samarien war ebenso eifrig bemüht, Gott zu danken und zu preisen, wie er um Heilung gebeten hatte. Können wir dasselbe sagen?
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir, dass du am Kreuz für mich gestorben bist. Ich danke dir, dass du mir zeitlebens unzählige Male geholfen hast. Öffne mein Herz und hilf mir, dich mit derselben Ausdauer zu lieben und dir zu dienen, mit der ich dich um Hilfe und Führung gebeten habe.
Vorsatz: Ich will heute ein Gesätz des Rosenkranzes aufopfern für diejenigen, die an schweren Krankheiten leiden.