Montag,
10. November 2008
Zeige mir den Weg
Montag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Leo der Große, Papst, Kirchenlehrer
P. Daniel Pajerski LC
Lk 17,1-6
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie
verschuldet. Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass
er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt. Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht;
und wenn er sich ändert, vergib ihm. Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal
wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben. Die Apostel baten den Herrn:
Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet
ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins
Meer!, und er würde euch gehorchen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, du hast deine Liebe zu mir durch dein Sterben am Kreuz bezeugt. Dabei zeigtest du mir auch, dass Vergebung möglich ist. Du erwartest, dass ich ein freundliches und versöhnliches Herz habe. Ich bin sicher, du kannst mein Herz in eine Quelle der Liebe und der Vergebung umwandeln.
Bitte: Herr, du hast Worte des ewigen Lebens. Sei du heute meine Stärke und mache meinen Glauben stark genug, um Berge zu versetzen.
1. Ein Licht auf meinem Weg. „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben” (Joh 10,10). Jedesmal, wenn Jesus uns belehrt, tut er das um unseres ewigen Lebens willen, das den ersten Platz in seinen Gedanken und seinem Herzen hat. Er liebt uns und will, dass wir den Weg gehen, der uns mit ihm auf ewig im Himmel verbindet. Die persönliche Sünde blockiert unseren Weg zum Leben und führt zum geistigen Tod. Heute belehrt er uns über den Ernst der Sünde. Er sagt, dass es besser ist, den physischen Tod zu erleiden, als jemanden zur Sünde zu verführen. Oft sind wir besorgt, dass wir körperlich gesund bleiben, und das aus gutem Grund. Aber Jesus will, dass wir uns mehr Sorgen um die Gesundheit unserer Seele und die Seelen der anderen machen.
2. Durch sein Beispiel geleitet. Wenn uns jemand kränkt, spüren wir den Schmerz der Ablehnung. Aber wenn wir eine Entschuldigung ablehnen, werden auch wir verletzend. Das Kommen Jesu in die Welt eröffnete eine neue Lebensweise. Nicht länger sollte sich das Volk für das Gesetz der Vergeltung entscheiden ‐ „Auge um Auge, Zahn um Zahn”. Jesus lehrte einen neuen Weg des Lebens, und er zeigte uns durch sein eigenes Beispiel, wie man leben soll. Auf uns selbst gestellt würden wir es schon sehr schwer haben, einmal zu vergeben, geschweige denn siebenmal an einem einzigen Tag. Aber Jesus zeigt uns, wie es möglich ist. In seinem Todeskampf am Kreuz sann er nicht auf Vergeltung; er vergab. Wenn wir auf ein Kreuz schauen und uns erinnern, dass Jesus uns am Kreuz vergeben hat, glauben wir dann nicht, dass er uns die Kraft geben wird, unserem Nächsten zu vergeben?
3. Vermehre meinen Glauben. Jesus benutzt das Beispiel vom Entwurzeln eines Baumes, um uns zu einem festen Glauben zu ermutigen. Auf der Oberfläche sehen wir nur den Baum; wir sehen nicht seine Wurzeln. Wir müssen unter die Oberfläche gehen, um sie zu sehen. Unser Handeln kann ähnlich gesehen werden. Der Mensch sieht nur unser sichtbares Handeln, aber Gott sieht „unter die Oberfläche”. Er sieht die Wurzeln unseres Handelns: unsere Motive, die tief in unseren Herzen verwurzelt sind. Christus lädt uns ein, einen so festen Glauben zu entwickeln, dass er den ganzen Baum mit seinen Wurzeln versetzen kann. Der Glaube sollte nicht nur das beeinflussen, was wir tun, sondern auch den Grund, aus dem wir es tun.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du sagst uns, dass wir ohne dich nichts tun können. Doch ich weiß auch, dass ich mit dir alles zu tun vermag, was du von mir verlangst. Nimm all mein heutiges Handeln an und hilf mir, meine Motive so zu läutern, dass alles, was ich tue, von deiner Liebe geleitet und genährt wird.
Vorsatz: Ich will innerhalb der nächsten beiden Wochen zur Beichte gehen, um Gottes Vergebung zu erfahren.