Samstag,
25. Oktober 2008
Unschätzbare Liebe
Samstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Alfonse Nazzaro LC
Lk 13,1-9
Zu dieser Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern
umbringen ließ, sodass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr,
dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht?
Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Oder jene achtzehn
Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf
sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet
genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in
seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er
zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt,
und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Weingärtner erwiderte:
Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht
trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.
Einführendes Gebet: Danke, Herr, dass du gekommen bist, damit wir das Leben haben. Ich weiß, dass du deinen Sohn als unschätzbaren Segen der Vergebung und Erneuerung gesandt hast. Führe mein Herz und meinen Verstand, damit ich weiß, dass nicht so sehr zählt, was ich tue, sondern dass ich es für dich tue und dass ich mich danach sehne, für immer bei dir zu sein.
Bitte: Hilf mir, Herr, dein vergebendes Herz zu suchen und neu zu beginnen. Hilf mir, deine Worte zu betrachten und mich an deine Güte und Demut zu erinnern und mich von deinem Geist verwandeln und erneuern zu lassen.
1. Vom Geist verwandelt. Jeder von uns trägt die Wunden der Erbsünde in sich, aber Christus wurde gesandt, damit die Sünde uns nicht weiter fesseln kann. Wir können erneuert, geheilt und neu gemacht werden, wenn wir zur Beichte gehen. Wir geben das alte, gebrochene Sein für einen erneuerten Geist. Wir werden Schritt für Schritt in ein Ebenbild Christi verwandelt. Sogar der Schlimmste der Sünder kann bereuen. Erinnern wir uns daran, dass Petrus Christus verleugnete ‐ eine wirklich schwere Sünde ‐ aber er hatte den Mut, verwandelt und erneuert zu werden durch Christi Vergebung. Sind wir bereit, verwandelt und erneuert zu werden?
2. Die Freude der Erneuerung. Der Frühling bringt neues Leben; er bringt der Welt ein Gefühl der Erneuerung. Wir Menschen haben in jedem Moment jedes Tages eine Erneuerung, weil wir wissen, dass Christus gesandt wurde, um uns zu erneuern. Freuen wir uns darüber, akzeptieren wir es und leben wir es. In seiner Liebe zu uns und seinem Mitleid für uns hat Christus uns erlöst und unsere Herzen erneuert. Wir dürfen wissen, dass wir in seinem Geist bleiben können und dass sein Versprechen ‐ seine Garantie eines heiligen und himmlischen Erbes ‐ in Erfüllung gehen wird.
3. Den Frieden teilen. Gott wollte nie, dass seine Freude nur einigen wenigen bestimmt sei; er wollte, dass wir alle diesen Frieden teilen. Haben wir uns je gefragt: „Was wäre geschehen, wenn Jesus in nur einer Stadt geblieben wäre?” Was, wenn, unter irgendwelchen unmöglichen Umständen, er nur eine begrenzte Anzahl an Menschen hätte retten wollen? Ich hätte nie von seiner Liebe gewusst und seine Liebe nie erfahren. Aber die Wahrheit ist, dass wir die Freude und den Frieden des Herrn kennen. Wir sind von seinem Geist verwandelt worden und durch seine Liebe zu uns erneuert worden. Wir müssen diese Freude und den Frieden teilen und die Frohe Botschaft verbreiten. Das Johannesevangelium sagt uns: „Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt” (Joh 3,34).
Gespräch mit Christus: Christus, ich weiß, dass du mich berufen hast, von deinem Geist verwandelt zu werden, und ich sehe die Freude eines erneuerten Geistes in mir. Hilf mir, immer mehr so zu werden wie du. Ich weiß, dass Gott uns inmitten seiner Liebe zu uns die Freude der Versöhnung und Reue schenkt. Dieser unschätzbare Akt der Liebe ist alles, was ich brauche. Hilf mir, diese Liebe zu teilen.
Vorsatz: Ich nehme mir vor, mithilfe des Heiligen Geistes mein Herz von der Liebe Christi verwandeln zu lassen. Ich werde heute eine gute Beichte machen.