Sonntag,
19. Oktober 2008
Ich gehöre zu Gott
Neunundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
P. Alfonse Nazzaro LC
Mt 22,15-21
Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie
veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir
wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und wirklich den Weg Gottes lehrst, ohne auf jemand Rücksicht zu
nehmen; denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Ist es nach deiner Meinung erlaubt, dem Kaiser
Steuer zu zahlen, oder nicht? Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum stellt
ihr mir eine Falle? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar
hin. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten: Des Kaisers. Darauf sagte er zu
ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!
Einführendes Gebet: Gott, im Wissen darum, dass du mein Schöpfer bist und ich dein bin, gebe ich mich dir hin. Herr, möge ich mich niemals an die Welt verkaufen, weil ich schon dir gehöre.
Bitte: Herr, hilf mir, mich dir ganz hinzugeben, so dass allein dein Wille mein Verlangen ist.
1. Gib dich ganz hin. Wenn wir Gott unser ganzes Wesen schenken, sind wir in der Lage, Gott ganz zu empfangen. Sobald wir erkennen, dass wir ohne unseren Schöpfer nichts sind, können wir uns besser dem Willen des Schöpfers unterordnen. Wir ordnen uns oft den Anforderungen der Welt unter, was das Einhalten unserer Prinzipien, der Gebrauch unserer Zeit und das Bewahren unserer Prioritäten betrifft. Doch all das gehört Gott.
2. Sich mit sich selbst versöhnen. Versöhnung bedeutet nicht nur, regelmäßig bei einem Priester zu beichten, obwohl es gewiss keine tiefe Versöhnung mit Gott ohne dieses Sakrament gibt. Versöhnung bedeutet auch, sich selbst und die Wahrheit darüber, wie wir sein sollten, zu kennen, und die Dinge in Ordnung zu bringen, die mit dieser Wahrheit nicht übereinstimmen. Versöhnung verlangt von einem jeden von uns, sich still hinzusetzen und zu beten, zu überprüfen und zu reflektieren. Nur dann können wir erkennen, wo wir uns ändern müssen. Dann müssen wir uns von unserem eigenen Willen lossagen und uns an den Fuß des Kreuzes stellen und alles dem Herrn hinhalten.
3. Zufrieden mit sich selbst. Die Erlösung am Kreuz erlangt uns wahre Herzensruhe. Am Fuß des Kreuzes finden wir Hoffnung und Treue; dort werden unsere Augen geöffnet, damit wir unser wahres Wesen erkennen können. Taten der Reue und der Einfachheit sind sichere Wege, unser Leben nach dem Vorbild Christi zu vervollkommnen. Dies erfordert eine wahre Hingabe an den Herrn, sowie eine tiefere Akzeptanz der Wahrheit, dass wir nicht allein sind und dass wir es nicht alleine schaffen können.
Gespräch mit Christus: Herr, Gott aller Menschen, Gott aller Dinge, mein Gott, hilf mir, mich hinzugeben, einfacher zu werden, mich selbst dir zu Füßen des Kreuzes zu übergeben. Lass mich Maria als Beispiel der Einfachheit, Stille und wahren Entsagung nehmen. Hilf mir, zu erkennen, wofür du mich erschaffen hast und deinen Willen für mich anzunehmen. Ich nehme deinen Willen von Herzen an, weil ich weiß, dass Gebet, Fasten, Einfachheit, Erforschung, Taten der Nächstenliebe und das Sakrament der Versöhnung mir ewiges Leben bringen werden.
Vorsatz: Ich weiß, dass ich Gott gehöre und dass ich Gott geben muss, was ihm gehört. Deshalb entscheide ich mich, mich ganz ihm hinzugeben, denn ich weiß, dass ich alles gewinne, wenn ich Christus gewinne.