Tägliche Meditationen
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Samstag,
2. August 2008

Zeugnis geben für die Schönheit der ehelichen Liebe

Samstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis

P. Walter Schu LC

Mt 14,1-12
Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen und sie brachte ihn ihrer Mutter. Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.

Einführendes Gebet:   Herr, wie heldenhaft war Johannes der Täufer! Er hatte den Mut, deine erlösenden Wahrheiten mit seinem eigenen Leben zu bezeugen. Stärke mich während dieser Gebetszeit, damit ich ein eifrigerer Zeuge für dich werde.

Bitte:  Maria, hilf mir, ein Werkzeug des neuen Pfingsten zu sein, zu dem Papst Benedikt für die Kirche in Amerika aufgerufen hat.

1. Für die Wahrheiten des Glaubens sterben. Der bemerkenswerteste Aspekt des heutigen Evangeliums ist die offensichtliche Fruchtbarkeit des Todes Johannes des Täufers. In einem Moment der Trunkenheit macht Herodes ein Versprechen, und Johannes wird geköpft. Aber Johannes starb nicht vergeblich. Er war ein Märtyrer für die Wahrheiten des Glaubens ‐ für eine zentrale Wahrheit: die tiefere innere Bedeutung der ehelichen Liebe. Dieselbe Wahrheit wird in der heutigen Gesellschaft bedroht, eine Tatsache, die auch Papst Benedikt während seines diesjährigen Pastoralbesuches in den USA nicht entging. In welchem Maße sind wir bereit, uns aufzuopfern, um die herausfordernden, aber tief bereichernden Lehren der Kirche zu leben? Bitten wir Gott um die Stärke, ein heldenhafter Zeuge zu sein, wie Johannes der Täufer es war?

2. Uns selbst Gott anvertrauen. Im Gespräch mit katholischen Erziehern kam der Heilige Vater auf die Wurzeln der Krise, die Wahrheit unseres Geschaffenseins zu leben, zu sprechen. Die Krise der Wahrheit kommt von einer Glaubenskrise: einem Mangel an Glauben und der daraus resultierenden Unfähigkeit, uns selbst Gott anzuvertrauen: „Aus dieser Perspektive kann man erkennen, dass die gegenwärtige „Krise der Wahrheit” in einer „Krise des Glaubens” wurzelt. Nur durch den Glauben können wir dem Zeugnis Gottes frei zustimmen und ihn als den transzendenten Garanten der Wahrheit erkennen, die er offenbart. Erneut sehen wir, warum die Förderung der persönlichen Vertrautheit mit Jesus Christus und das gemeinschaftliche Zeugnis für seine liebevolle Wahrheit für katholische Bildungseinrichtungen unverzichtbar ist. Wir alle kennen jedoch und beobachten mit Sorge die bei vielen Menschen von heute vorhandene Schwierigkeit oder Abneigung, sich Gott anzuvertrauen. Es ist ein komplexes Phänomen, über das ich immer wieder nachdenke. Während wir uns sorgfältig darum bemühten, den Verstand unserer jungen Menschen zu beanspruchen, haben wir vielleicht den Willen vernachlässigt. In der Folge beobachten wir mit Besorgnis, daß der Freiheitsbegriff verzerrt wird. Freiheit ist kein Aussteigen. Es ist ein Einsteigen ‐ eine Teilhabe am Sein selbst. Daher kann echte Freiheit niemals dadurch erlangt werden, dass man sich von Gott abwendet. Eine solche Entscheidung würde letztlich die eigentliche Wahrheit missachten, die wir brauchen, um uns selbst zu verstehen.” (Ansprache, Catholic University of America, Washington, D.C. 17. April 2008).

3. Der Mut, die Schönheit der ehelichen Liebe zu verteidigen. Johannes der Täufer vertraute sich ohne Angst Gott an und gab sein Leben in der Verteidigung des Guten hin ‐ das Gute der tiefen inneren Bedeutung der ehelichen Liebe. Papst Benedikt stellt diesen heldenhaften Zeugen dem Geist entgegen, der die heutige Welt dominiert. „Wir beobachten heute eine Scheu gegenüber der Kategorie des Guten und ein zielloses Streben nach Neuem, das als Erfüllung der Freiheit gilt. Wir sind damit Zeugen der Annahme, dass jede Erfahrung von gleicher Bedeutung ist, und des Widerstrebens, Unvollkommenheit und Fehler zuzulassen. Und besonders beunruhigend ist die Reduzierung des kostbaren und delikaten Bereichs der Sexualerziehung auf ein „Risikomanagement”, das jeglichen Bezug zur Schönheit der ehelichen Liebe entbehrt” (Ansprache, Catholic University of Amerkia, Washington, D.C. 17. April 2008). Papst Johannes Paul der Große verteidigte heroisch die Schönheit der ehelichen Liebe durch seine Theologie des Leibes. Wir wollen den Heiligen Geist bitten, dass wir als heroische Zeugen dieser Wahrheiten leben und so mithelfen, das neue Pfingsten herbeizuführen, um das Papst Benedikt gebetet hat.

Gespräch mit Christus:  Danke, Herr, für die Schönheit deiner Lehren, für die wunderbare Art, wie du uns als Mann und Frau geschaffen hast, damit verheiratete Paare sich einander ganz in der ehelichen Liebe hingeben können. Hilf mir, diese Wahrheiten in meinem Leben tiefer zu leben, damit ich dein mutiger Zeuge sein kann.

Vorsatz:   Ich werde offen für die Eingebungen des Heiligen Geistes sein, jemanden heute näher zu Christus zu führen, und dadurch meinen Teil beitragen, um den neuen Frühling für das Christentum Wirklichkeit werden zu lassen.

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