Freitag,
13. Juni 2008
„Selig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen”.
Freitag der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius von Padua.
P. Thomas Moylan LC
Mt 5,27-32
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich
aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr
begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist
besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen
wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist
besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.
Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Einführendes Gebet: Herr, in deiner Liebe hast du überall um uns herum Schönheit geschaffen. Ich danke dir für alle deine Gaben. Durch deine Schöpfung habe ich dich kennengelernt und ich glaube an dich. In deiner Schöpfung werde ich von dir getragen. Wenn ich die von dir geschaffene Schönheit betrachte, lerne ich dich zu lieben.
Bitte: Lass mir stets bewusst sein, Herr, dass du jeden von uns nach deinem Bild geschaffen hast.
1. Mit reinen Augen sehen. Wir haben die Gabe des Sehens erhalten, eine Gabe, die wir nicht für selbstverständlich halten sollten. Unsere Augen sind die Fenster unserer Seele. So wie uns der Hl. Jakobus einschärft, unsere Zunge zu hüten (Jak 3,1ff), sollen wir auch unsere Augen unter Kontrolle haben. Wie schauen wir auf die anderen? Erkennen wir in ihnen die Schönheit der Kinder Gottes und bringt uns das ihnen näher? Beten wir darum, dass ihre natürliche Schönheit mit seelischer Schönheit gesegnet werde? Lass uns in jedermann stets sein Abbild erkennen!
2. Lerne von den ersten Christen. Die Wollust hat heutzutage viele Gesichter. Die Modebranche bedient sich ihrer gezielt zur Verkaufsföderung; Werbespots im Fernsehen nutzen die Schwäche der Konsumenten für sexuelle Reize. Der Hedonismus hat sich in unserer Gesellschaft zurückgemeldet und setzt alles daran, über Fernsehen und Internet auch unsere Privatsphäre zu erobern. Wir haben heute eine Aufgabe sehr ähnlich der der ersten Christen in der jungen Kirche. Ihr Glaube an Christus gab ihnen die Kraft, die heidnische hedonistische Kultur ihrer Umgebung zu überwinden. Heute haben wir auch unsere christlichen Heldinnen der „Pure Fashion”, Teenager, die sich nicht abschrecken lassen, wenn sich ihre Altersgenossen lustig über sie machen, und sich in wahrer Nächstenliebe bemühen, ihnen durch ihr Beispiel zu helfen.
3. Das Auge ist das Licht des Leibes. „Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!” (Mt. 6, 22-23). Wir müssen unsere Augen stets unter Kontrolle haben, und dazu gehört auch, unseren Hang zur Neugierde zu bekämpfen. Wenn unsere Augen uns aus Wollust verführen wollen, eine Person zum Objekt herabzuwürdigen, sollten wir stattdessen für diese Person beten. Haben wir gewisse Muss-Sendungen im Fernsehen? Von Zeit zu Zeit sollten wir beschließen, sie einmal nicht anzuschauen. So stärken wir unseren Willen zur Enthaltung, wenn sexuelle Begierde uns mit verbotenen Früchten lockt.
Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir stets zu sehen wie du siehst ‐ Schönheit zu sehen wie du sie siehst. Hilf mir, demütig zu sein, zu beten und auf der Hut zu sein, um nicht in Versuchung zu geraten.
Vorsatz: Ich werde Gott in seinen Geschöpfen lieben, die nach seinem Bild geschaffen sind, aber ich werde mich an keines von ihnen zu stark binden.