Dienstag,
6. Mai 2008
Ich kann sehen
Dienstag der siebten Woche der Osterzeit
P. Daniel Pajerski LC
Joh 17,1-11a
Jesus erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der
Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm
gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und
Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt,
das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir
hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben
hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben
jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast,
gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin,
und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte
ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was
dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der
Welt, und ich gehe zu dir.
Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, du hast mich erschaffen und ich verdanke dir alles. Meine Begabung und Fähigkeiten sind am besten eingesetzt, wenn sie der Erfüllung deines Willens dienen. Ich bin berufen, dich durch mein Handeln zu verherrlichen, indem ich deinen Sohn nachahme. Ich vertraue darauf, dass du mir den richtigen Weg zeigst, dir zu folgen.
Bitte: Vater, du offenbarst dich mir in der Person deines Sohnes Jesus Christus. Hilf mir, mich jeden Tag auf den Himmel vorzubereiten, indem ich dich mehr kennenlerne und stärker liebe.
1. Seht ihr, was ich sehe? Selbst die einfachsten Handlungen im irdischen Leben Jesu geschahen im Einklang mit dem Vater. Das Erheben seiner Augen zum Himmel im Gebet zeigte symbolisch, wo sein Herz immer war: bei seinem Vater im Himmel. Mit dem Erheben seiner Augen fordert uns Jesus auf, über den rein materiellen Wert der Güter hinaus zu sehen. Wie oft hat Jesus wohl während seines einfachen Lebens in Nazareth seine Augen im Gebet zu Gott erhoben? Er wandelte schlichte Begebenheiten in rettende Begebenheiten um, indem er sie seinem Vater aufopferte. Gott beruft uns, in der Welt zu leben, um sie umzuwandeln, indem wir unsere Gedanken nach oben zum Himmel richten, wo Gott in seiner Herrlichkeit thront. Auch wenn wir fest in unsere Pflichten auf Erden eingebunden sind, fordert uns Jesus auf, über die Dinge des Himmels nachzudenken, die für immer währen: Liebe, Friede, Freude und Glück.
2. Die Stimme der Macht. Gott übt seine Macht über uns allein zu unserem eigenen Nutzen und aus Liebe zu uns aus. Wir gehören ihm, und er führt uns wie ein liebender Vater. Bei der Verklärung Jesu war die Stimme des Vaters zu hören: „Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.” Wenn wir auf Jesus und seine Lehre hören, dann hören wir auf die Stimme des guten Hirten. Der Vater gab Jesus Macht über alle Menschen, damit er allen ewiges Leben schenkt.
3. Arbeit und Gebet. Jesus lebte sein Erdenleben für uns und für unsere Erlösung. Unsere Erlösung war das Werk, das Jesus am Kreuz vollbrachte. Wir wissen, dass er auch betete, während er dieses Werk vollbrachte. Er betete, dass der Vater seinen Verfolgern vergeben möge. Im heutigen Evangelium sagt er offen, dass er auch für uns betet. Sein Leben ist eine ständige Ermahnung, denn er will, dass wir uns das ewige Leben, das er uns durch seinen Tod am Kreuz erwarb, durch Arbeit und Gebet verdienen. Gott selbst arbeitete und betete für unsere Erlösung. Wie viel Arbeit und Gebet sind wir bereit, Gott darzubringen, um mit seiner Güte mitzuwirken?
Gespräch mit Christus: Mein Jesus, durch deine Menschwerdung wolltest du mir dein himmlisches Leben mitteilen. Hilf mir, in meinem Leben meinen Blick immer auf die ewige Freude zu richten, damit ich darauf hoffen kann, sie im Himmel zusammen mit dir zu erfahren. Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben meiner Seele. Mit dir an meiner Seite werde ich niemals wanken.
Vorsatz: Ich will einige Augenblicke vor unserem Herrn in der heiligen Eucharistie oder in einem stillen Gebet verbringen und ihm für die Führung danken, die er uns durch den Papst und den mit ihm verbundenen Bischöfen gibt.