Donnerstag,
1. Mai 2008
Auf Jesus hören
Christi Himmelfahrt
P. Daniel Pajerski LC
Mt 28,16-20
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen,
fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist
alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu
meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie,
alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du die Macht hast, alles zu bewirken, und dass du mein Herz aus Stein in ein Herz umwandeln kannst, das bedingungslos liebt. Der vor mir liegende Tag wird zwar mit zahlreichen Aktivitäten bereits ausgefüllt sein, aber ich weiß, dass deine Gegenwart mir die Kraft geben wird, alles zu tun, was du mir aufgetragen hast.
Bitte: Herr Jesus, komm mir heute zu Hilfe. Erfülle mich mit der gleichen Begeisterung, die du den zweifelnden Aposteln geschenkt hast.
1. Der Schlüssel zum Gehorsam. Gehorsam ist in der heutigen Gesellschaft keine besonders attraktive Tugend, doch gehorsam der Aufforderung Jesu zu folgen, nach Galiläa zu gehen, war die Tür, die den Aposteln den Zugang zu Christus verschaffte. Jeder Apostel hatte die Freiheit, seinen eigenen Weg zu gehen, aber dieser Weg hätte ihn nicht unbedingt zur Anschauung des auferstandenen Christus geführt. Wenn wir auf das Wort Gottes hören, auf die Lehre Christi und der Kirche, geben wir Gott freie Hand, in uns zu leben und durch uns zu wirken.
2. Zweifel ist eine Herausforderung. „Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat” (Psalm 124,8). Es ist eine Herausforderung, Christus zu folgen, weil wir nicht immer seine Gegenwart spüren dürfen. Bisweilen bemerken wir deutlich, dass er in unserem Leben wirkt; ein andermal zweifeln wir ebenso, wie die Apostel zweifelten. Augenblicke des Zweifels in unseren Herzen könnten, statt uns zu beunruhigen, zerstreut werden, wenn wir uns fest dazu entschließen würden, ihm immer zu vertrauen. Christus näherte sich den Aposteln gerade in dem Augenblick, als sie zweifelten. In dem Moment, als ihr Blick getrübt war, beruhigte er sie mit der Gewissheit: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde”.
3. Mit Gott ist alles möglich. Jesus will seine Kraft mit uns teilen, und er bewirkt das durch die Sakramente, zuerst bei der Taufe. Mit seiner Kraft gibt er uns auch einen Anteil an seiner Sendung: „Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern”. Freundschaft mit Jesus verpflichtet uns auch dazu, anderen von Jesus zu erzählen, damit auch sie die Freude erfahren können, die er denen schenkt, die ihn kennen und lieben. Unser Verhältnis zu Christus erweitert unsere Horizonte, weil wir teilhaben an seinem Leben und am Leben des Vaters und des Heiligen Geistes. Der Auftrag, alle Menschen zu seinen Jüngern zu machen, erscheint uns vielleicht zu groß, aber Gott selbst ist an unserer Seite: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage”.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass ich an deinem Leben und an deinem Auftrag teilhaben darf. Ich vertraue auf deine liebende Gegenwart in meinem Leben. Du bist meine Kraft in der Schwäche und mein Licht in der Finsternis. Hilf mir, deinen Geboten zu folgen. In ihnen finde ich dich und den Frieden.
Vorsatz: Heute will ich die Nächstenliebe leben, indem ich nur Gutes über andere sage.