Mittwoch,
16. April 2008
Der Glaube wird belohnt, wie ein Kind belohnt wird
Mittwoch der vierten Woche der Osterzeit
P. Alfonse Nazzaro LC
Joh 12,44-50
Jesus aber rief aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer
mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder,
der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den
richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich
verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe,
wird ihn richten am Letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater,
der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag
ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens. Wie gesegnet sind wir, dass wir dieses Geschenk haben. Ich hoffe auf deine unendliche Barmherzigkeit, weil ich ohne dich verloren bin. Ich opfere dir diese Zeit des Gebets als Ausdruck meiner Liebe zu dir.
Bitte: Herr, erneuere meinen Glauben an den Tagen, wenn ich keinen Gauben habe, an den Tagen, wenn ich zweifle, und an den Tagen, wenn ich mich dir vorziehe. Hilf mir zu glauben, Herr, dass du alles bist, was ich brauche. Hilf mir, auf dein Blut zu vertrauen; führe mich durch mehr Glauben aus meiner Finsternis heraus.
1. Geschenk des Glaubens. Der Katechismus lehrt uns: „Der Glaube ist ein Gnadengeschenk, das Gott dem Menschen gibt” (KKK 162). Denken wir über den Erhalt eines Geschenks nach: was haben wir von dem Geschenk, wenn wir es nicht nutzen? Wenn wir ein Geschenk erhalten, müssen wir es auch gebrauchen; Glaube muss auch praktiziert werden. „Praktizieren” bedeutet, etwas gewohnheitsmäßig oder wiederholt tun, um eine Fähigkeit zu erlernen oder zu vervollkommnen. Die Fähigkeit, die wir suchen, ist Gott zu lieben aus ganzem Herzen, mit ganzem Verstand, mit Leib und mit Seele. Um diese Fähigkeit zu vervollkommnen, müssen wir unseren Glauben beständig praktizieren.
2. Bedeutung des Glaubens. Die Heilige Schrift weist uns immer wieder durch die Wunder Christi auf die Bedeutung des Glaubens hin. Erinnern wir uns an den Hauptmann: Jesus war erstaunt über seinen Glauben. Sein Diener war gelähmt und hatte große Schmerzen, da sagte er zu Jesus: „Sprich nur ein Wort” (Lk 7,7). Wir sagen das in der heiligen Messe, bevor wir Jesus empfangen: „Herr, ich bin nicht würdig, , aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund”. Wenn wir das sagen, wie viel Glauben haben wir daran, dass wir geheilt werden? Glauben wir wirklich an diese Worte? Glauben bedeutet, unser ganzes Vertrauen auf etwas oder auf jemanden zu setzen. Setze ich jeden Tag mein ganzes Vertrauen auf Jesus? Wir sind zu vollkommenem und blindem Vertrauen nur durch die Gnade fähig, die Gott uns gewährt.
3. Glaube verlangt Einsatz. An etwas glauben verlangt von uns, in dieser Angelegenheit für die Person oder Sache tätig zu werden. Erinnern wir uns an die Worte des heiligen Jakobus: „Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?” (Jak 2,14). „So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.” (Jak 2,17). Wie können wir unseren Glauben lebendig werden lassen? Wie können wir ihn zum Teil unseres täglichen Lebens machen? Liebe und gute Taten helfen uns, den Glauben mehr zu schätzen und besser zu verstehen. Manche spüren vielleicht, dass sie mehr Glauben brauchen, und andere, dass sie überhaupt keinen Glauben haben. Jesus sagt uns, wir sollen keine Angst haben, an ihn zu glauben, denn er wird uns frei machen. Aber warum haben wir immer noch in schweren Momenten Angst? Warum zweifeln wir so oft? Häufig ist es einfacher, zu zweifeln als zu glauben; deshalb müssen wir unseren Glauben durch unsere Taten stärken.
Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für diesen Tag. Ich weiß, dass der Glaube ein ewiges und großes Geschenk deiner Liebe ist. Hilf mir, Herr, dass ich dieses Geschenk nicht für selbstverständlich halte. Herr, ich liebe dich, auch wenn es schwer ist oder wenn ich dich nicht sehen kann. Herr, ich danke dir, dass du meinem Herzen die Sehnsucht nach dem Glauben eingepflanzt hast, dass du durch die Gnade allein Wunder durch mich und in mir bewirken kannst. In der Dunkelheit, Herr, suche ich dich im Glauben: du bist mein Licht in der Finsternis. Mein Glaube an deine Allmacht hilft mir, den Weg zu finden. Erinnere mich und heile mich dort, wo ich mehr Glauben nötig habe und wo ich mich einsam fühle. Jesus, ich danke dir für die standhafte Liebe, die du meinem Herzen eingegossen hast. Hilf mir heute, dass ich diese Liebe dir zur Ehre weiterschenke. Ganz gleich, wer ich bin und was ich getan habe, du hast dein Gesicht nicht von mir abgewendet; du bist treu, auch wenn ich es nicht bin. Jesus, ich danke dir.
Vorsatz: Ich nehme mir vor, einen Zeitabschnitt meines Tages genau zu untersuchen, um Gottes Hand zu erkennen, die in meinem Leben wirkt und meine Schwachheiten heilt.