Tägliche Meditationen
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Montag,
10. März 2008

Steine werfen

Montag der fünften Woche in der Fastenzeit

P. Matthew Kaderabek LC

Joh 8,1-11
Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich, weil du die Wahrheit selbst bist. Vielleicht verstehe ich manchmal deine Worte nicht, aber wenn es deine Worte sind, will ich nach ihnen handeln. Ich vertraue auf dich, weil du mir die Kraft gibst, das zu tun, was du von mir verlangst. Hilf mir, dies nie zu vergessen. Herr, ich liebe dich, weil du nur das Beste für mich willst.

Bitte:  Herr, gib mir die Gnade, das zu wollen, was der Vater von mir will, und ihn inständig darum zu bitten.

1. Gottes barmherzige Liebe verstehen. Die Frohe Botschaft, die Jesus uns in der Fülle der Zeit offenbaren wollte, ist die, dass er kam, um uns Sünder von der Sünde zu befreien. Aber er tut dies nicht, indem er sagt, dass Sünden wie Ehebruch jetzt nicht mehr so schwerwiegend seien wie zu Zeiten des Alten Testamentes; er sagt nicht, dass die gerechte Strafe weniger als der Tod sei. Tatsächlich kam er, um die volle Schwere der Sünde zu offenbaren und um volle Gerechtigkeit zu erlangen. Wenn wir solche Sünden begangen haben, wurden wir alle kritisiert und zum Tode verurteilt. Aber Jesus, unser Richter, verließ seinen Richterstuhl und nahm unseren Platz in der Reihe der Todgeweihten ein. Er starb an unserer Stelle. Erst wenn wir verstehen, warum die Todesstrafe die gerechte Strafe für solche Sünden ist, werden wir jemals Gottes barmherzige Liebe am Kreuz richtig schätzen lernen.

2. Geh und sündige von nun an nicht mehr. Wir müssen eine wahre Abscheu vor unseren Sünden haben und erkennen, wie todbringend sie sind ‐ sie töten nicht nur uns, sondern sie töteten den Herrn, diejenige Person, die uns mehr (und reiner) geliebt hat, als irgendjemand es jemals vermögen wird. Niemand hat uns je mehr geliebt als Jesus, und darum hat nie jemand mehr gehasst, was uns tötet ‐ die Sünde ‐ als er. Wir sind gerufen, diese tödlichen geistlichen Gifte so sehr zu hassen wie Jesus. Er sagte in der Bergpredigt aus Liebe zu uns: „Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt” (Mt 5, 29-30). Wenn wir uns beim Begehen einer Sünde ertappen, sollen wir das Wort des Herrn ernst nehmen, das er zu der Frau gesagt hat: ”Geh und sündige von nun an nicht mehr” und alle Gelegenheiten zur Sünde meiden.

3. Der Heiler unserer Seele. Der Herr will nicht, dass wir warten, bis andere uns beim Sündigen ertappen und vor ihn hin schleppen. Er will, dass wir von selbst kommen. Im Nachhinein war es ein großes Geschenk, dass die Frau im Evangelium ertappt und vor Jesus geschleppt wurde, denn ansonsten hätte sie womöglich niemals Gottes Barmherzigkeit erfahren. Aber der Herr sagt uns, dass es einen einfacheren Weg gibt. Am Abend des Ostersonntags hauchte er den Aposteln den Heiligen Geist ein und sandte sie aus, in seinem Namen Sünden zu vergeben und die Vergebung zu verweigern. Durch sie rief und sandte Jesus noch andere, dann wieder andere, bis zu den heutigen Priestern, welche die gleiche Sendung empfangen haben: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch” (Joh 20,21). Jesus wurde vom Vater gesandt, die Sünden zu vergeben, und Jesus sendet Priester mit derselben Mission aus. Christus handelt durch sie im Sakrament der Beichte, genau wie er durch sie im Sakrament der Eucharistie handelt. Deshalb sollten wir mit derselben Leichtigkeit zu Ihm im Sakrament der Vergebung gehen, wie wir zu Ihm im Sakrament der Eucharistie kommen. Die Fastenzeit ist für uns erst dann richtig gnadenreich, wenn wir eine gute Beichte gemacht haben und Gottes Barmherzigkeit empfangen haben. Am Ende dieser Beichte wird Jesus zu uns voll zärtlicher Liebe sagen, was er zu der Frau sagte: „Ich verurteile dich nicht. Geh und sündige nicht mehr.”

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, aufgrund meiner vielen Sünden verdiene ich es, gesteinigt zu werden. Aber du hast dein Leben hingegeben, um deine Braut heilig und rein zu machen. Du, der du der Einzige bist, der wirklich einen Stein hätte werfen dürfen, hast die Steine, die für mich bestimmt waren, abbekommen und bist aus Liebe zu mir an meiner Stelle gestorben. Ich möchte den Rest meines Lebens damit verbringen, dir zu zeigen, wie dankbar ich für deine barmherzige Liebe bin.

Vorsatz:   Ich werde in dieser Woche zur Beichte gehen und mich doppelt bemühen, denen, die mich verletzen, Gottes geduldige Barmherzigkeit zu zeigen.

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