Mittwoch,
6. Februar 2008
Die reine Absicht öffnet uns den Himmel und seine Schätze.
Aschermittwoch
P. Paul Hubert LC
Mt 6,1-6, 16-18
Jesus sagte seinen Jüngern: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt
ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir
herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu
werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine
linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch
das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen
sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden.
Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest,
und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das
Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie
geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie
haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit
die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein
Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Einführendes Gebet: Herr, mein Glaube ist schwach, aber durch ihn wende ich mich an dich. Meine Hoffnung, Herr, kann nicht größer als du sein, und daher möchte sie dich und deinen Willen finden. Meine Liebe kann so sein, wie du sie möchtest, Herr, aber nur, wenn sie mit dir vereint ist.
Bitte: Herr, hilf mir, in all meinen Gedanken, Worten und Taten aufrichtig zu sein.
1. Ein bewährter Freund. Wie häufig wandten sich Menschen von einem Freund ab, wenn dieser in Schwierigkeiten geriet? Die Heilige Schrift sagt: „Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt; wer einen solchen findet, hat einen Schatz gefunden” (Sir 6,14). Gott weiß, was das Herz des Menschen bewegt, und prüft ihn, um ihn in seiner Freundschaft wachsen zu lassen. Bei Jesus Sirach heißt es daher: „Willst du einen Freund gewinnen, gewinne ihn durch Erprobung, schenk ihm nicht zu schnell dein Vertrauen! Mancher ist Freund je nach der Zeit, am Tag der Not hält er nicht stand” (Sir 6,7-8). Unsere Freundschaft mit Gott kann nicht auf der Ebene „was mir gefällt” bleiben. Wenn es dennoch so ist, wird vieles für uns unverständlich sein, denn Gott prüft uns, um zu sehen, ob wir ihn wirklich lieben. Gott weiß besser als wir selbst, was uns an Liebe und an einer echten Freundschaft mit ihm fehlt. Gott wird niemals mit weniger als mit der Vollkommenheit unserer Liebe zufrieden sein. Er wird immer versuchen, uns einer vollkommenen Selbsthingabe näher zu bringen.
2. Was treibt mich an zu handeln? Warum ist Christus vom Himmel auf diese kleine Erde gekommen? Gott fehlt es an nichts; deshalb kann es nicht sein, dass er etwas von uns Menschen bekomen möchte. Sein Motiv war reine, selbstlose Liebe: Wir brauchen seine Gegenwart in unserem Leben, um befreit zu werden, um Vergebung zu erlangen und umzukehren. In ähnlicher Weise ist es sehr wichtig zu wissen, was uns dabei bewegt, das zu tun, um was Gott uns bittet. Es ist der Eckstein unserer Erlösung: ohne die aufrichtige Absicht - die Sehnsucht, Gott, meinen Freund, zu lieben - kann kein Schatz gefunden werden und wird uns auch kein Lohn im Himmel erwarten. Hilf mir, Herr, die Motive meines Handelns zu korrigieren und zu verbessern. Hilf mir, mich allein danach zu sehnen, dir durch meine Fastenübungen in der Fastenzeit zu dienen.
3. Die grenzenlose Freiheit, die Gott schenkt. Nur materiellen Reichtum suchen, unseren eigenen Plänen folgen und nichts zulassen, was unsere Bequemlichkeit stören könnte: all das schränkt unser Leben ein. Hingegen bedeutet Almosen geben, Gebet und Fasten nach der Logik der Liebe leben: nicht unsere eigenen Interessen wahrnehmen, sondern die Interessen Gottes und die der anderen. Gott eröffnet neue Perspektiven, Schätze ohne Ende, und lässt uns die unvermuteten Fähigkeiten unserer Herzen und Handlungen entdecken, sobald sie mit Gott verbunden sind.
Gespräch mit Christus: Herr, viele Male hast du mir den richtigen Weg gezeigt. Oftmals hast du mir klar gemacht, nicht nur nach meinem Vorteil zu suchen. Hilf mir, aufmerksamer gegenüber den Nöten meiner Mitmenschen zu sein. Hilf mir in dieser Fastenzeit, dir zu dienen, wie du uns dienen würdest: Geben ohne Fragen zu stellen.
Vorsatz: Ich will einen Akt oder mehrere Akte der Nächstenliebe tun, von denen ich nichts für mich selbst habe, sondern die meinem Nächsten dienen und meine Liebe zu Christus zeigen.