Samstag,
2. Februar 2008
Mein Leben Gott weihen
Samstag der dritten Woche im Jahreskreis
P. Jason Wallace LC
Lk 2,22-40
Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach
Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche
Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn
vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon.
Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom
Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn
gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu
erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil
gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für
dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und
Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch
ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die
Seele dringen. Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher.
Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;
nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag
und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind
zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des
Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde
kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit und seine Gnade ruhte auf ihm.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mich an diesem Morgen wieder zu dir kommen lässt. Ich glaube, du willst, dass ich dir mein ganzes Leben übergebe, damit du mein Leben und das der Anderen heiligen kannst. Ich hoffe, dass ich deinen Eingebungen treu bin. Ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast, und weil du mich unablässig dazu einlädst, dein demütiger Diener zu sein.
Bitte: Herr, gib mir die Gnade, mein Leben in deine Hände zu geben.
1. Ein Geschenk Gottes. Maria und Josef wussten, dass alles von Gott kommt und alles wieder zu Gott zurückkehren muss. Jesus ist ein Geschenk Gottes, und deshalb gingen sie zum Tempel, um das symbolische Opfer zweier Turteltauben darzubringen. Wir behandeln Geschenke mit äußerstem Respekt. Sehe ich das Leben als ein Geschenk an? Das Leben darf nie als Besitz oder als etwas, das wir selbst erschaffen haben, angesehen werden. Gott ist der Schöpfer, der alles am Leben erhält. Er hat uns dieses Geschenk gegeben, damit wir es zur Entfaltung und zur Vollendung bringen. Als Abbild Gottes geschaffen, sollten wir unser Bestes versuchen, um Christus zu unserem Leben zu machen, um uns Tugenden anzueignen, mit denen wir ihn nachahmen können, und um das Geschenk der Liebe so zu leben, wie er es uns vorgelebt hat.
2. Gib dich dem Herrn hin. Die Darstellung des Herrn ist für alle Menschen, die ihr Leben Gott geweiht haben, ein ganz besonderes Fest. Ich erinnere mich an meine Jahre in Rom, und wie an diesem Tag alle Gottgeweihten mit Papst Johannes Paul II. zusammen eine besondere Eucharistiefeier im Petersdom feierten. Dort erneuerten wir unsere Weihe an Gott. Wir alle, Geweihte und Laien, können die Hingabe unseres Lebens an den Herrn erneuern. Lasst uns geistlich all unsere guten Absichten und Taten auf den Altar legen und sie unserem Herrn zusammen mit seinem unendlichen Opfer darbringen. Es gibt keine größere Freude, als uns selbst ganz dem Einen zu öffnen, den wir lieben.
3. Zeichen des Widerspruchs. Wir sind alle schon einmal Menschen begegnet, deren bloße Gegenwart uns dazu bewegt hat, unser Leben ändern zu wollen und heilig zu werden. Ihre Einfachheit, Reinheit, Freude und Selbsthingabe zeigen sich in allem, was sie sind. Es ist eine Freude, bei ihnen zu sein. Wir wissen aber auch, dass es das Böse in dieser Welt gibt. Manche Menschen sind so in ihren Sünden gefangen, dass sie verbissen gegen ein Leben in Heiligkeit kämpfen, was aber schwer auf ihrer Seele lastet. Wir sehen also, dass Christus ein Zeichen des Widerspruchs ist. Manche heißen das Licht willkommen, während andere sich um jeden Preis vor ihm verstecken. Lasst uns durch das Beispiel der Liebe versuchen, weiterhin die Mauern, die die Menschen daran hindern, Christus zu erfahren, niederzureißen.
Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, du hast uns immer durch dein Beispiel geführt, und heute wirst du dem Vater dargebracht. Ich bitte dich um die Gnade, mich aufrichtig dir hingeben zu dürfen. Jeden Morgen erneuere ich meine Selbsthingabe an dich. Ich bitte dich, dass du stets in meinem Leben gegenwärtig bist und dass ich auf die Stimme des Heiligen Geistes höre.
Vorsatz: Ich werde den Herrn heute in der Eucharistie besuchen und ihm mein Leben aufopfern.