Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
21. November 2007

Setzt eure Talente klug ein

Mittwoch der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau in Jerusalem

P. Roderick Ermatinger LC

Lk 19,11-28
Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von all dem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis. Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren. Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird. Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte. Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet. Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden. Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet. Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen. Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt; denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können. Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat. Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn. Da erwiderte er: Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!
Nach dieser Rede zog Jesus weiter und ging nach Jerusalem hinauf.

Einführendes Gebet:   Heiliger Geist, erleuchte meinen Geist und mein Herz mit der Tugend des Glaubens. Ich will mein Leben im wahren Licht des Glaubens sehen, der aus der Freundschaft mit meinem Herrn und Retter Jesus Christus kommt. Heiliger Geist, segne mich mit der Tugend der Hoffnung. Lass niemals zu, dass ich in Verzweiflung oder in Niedergeschlagenheit falle, denn unser Herr hat die Sünde und den Tod besiegt und hat mir die Tore des Himmels geöffnet. Entflamme mein Herz mit leidenschaftlicher Liebe zu meinem Herrn und zu meinem Nächsten. Setze es in Flammen und entflamme durch mich die Herzen vieler für die Wahrheit, die den Menschen frei macht, damit sie den Willen des Vaters erfüllen können.

Bitte:  Herr Jesus, hilf mir, mein Leben, meine Talente und die Zeit, die du mir anvertraut hast, im Licht der Ewigkeit, die ich mit dir im Himmel verbringen werde, zu sehen. Ich will alles, was du mir anvertraut hast, dazu benutzen, dein Reich aufzubauen und zu verbreiten.

1. Rechenschaftspflicht. Christus ist fordernd. Er sollte es auch sein. Schauen wir doch auf das, was er uns gegeben hat, was er für uns getan hat ‐ und schauen wir darauf, was wir getan haben. Christus meint es ernst, wenn er sagt, dass wir für alles, was er uns anvertraut hat, Rechenschaft abgeben müssen. Er erwartet von uns, dass wir alles, was er uns gegeben hat, klug einsetzen. Er erwartet von uns, dass wir Früchte bringen über das hinaus, was er uns gegeben hat. Wenn wir den Zustand der Welt von heute betrachten, können wir uns nur über das Böse wundern, Schmerz und Leid scheinen so weit verbreitet zu sein. Anstatt über das zu jammern, was andere getan oder nicht getan haben, sollten wir uns darüber Gedanken machen, was wir gerade tun und noch tun werden, um alles, was Gott uns gegeben hat, gut zu investieren.

2. Wie setzen wir unsere Talente ein? Wenn wir vor unserem Herrn erscheinen werden, wird er prüfen, wie wir unsere Talente eingesetzt haben ‐ für sein Reich oder für uns selbst. Und wenn wir unsere Talente für sein Reich eingesetzt haben, wird er prüfen, ob unser Einsatz sein Reich wirklich verbreitet hat? Hat unser Einsatz bleibende Früchte bewirkt? Schauen wir auf den Jungen, der unserem Herr zwei Fische und fünf Brote gegeben hat ‐ alles, was er besaß. Mit diesem bischen Essen hat unser Herr mehr als 5.000 Menschen gespeist. Produziert unser Einsatz auch so viele Früchte?

3. Es kommt auf die Treue an. Manchmal schüchtert uns die Arbeit und die Mühe ein, die notwendig sind, um unser Leben zu ändern und dabei zu helfen, unsere Kultur zu ändern. In diesem Evangelium lehrt uns Christus, dass Treue in den kleinen Dingen, die er uns anvertraut hat, entscheidend ist. Wenn wir in den kleinen Dingen treu sind, wird er uns Größeres anvertrauen. Christus will auch, dass wir in großen Kategorien denken. Wozu immer er uns beruft, er wird uns alles geben, was wir dazu brauchen. Denken wir an die Zeit, die er mit der Samariterin am Brunnen verbrachte (vgl. Joh 4,5-42). Er wollte natürlich vor allem ihre Seele retten. Er war aber auch um das Heil der anderen Seelen der Stadt besorgt. Was tat sie, als sie sich bekehrt hatte? Sie ging und veranlasste die ganze Stadt, zu Jesus zu kommen, um zu sehen, ob er vielleicht der Messias sei ‐ und die ganze Stadt bekehrte sich.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich weiß, dass du mir soviel gegeben hast, dass ich es gar nicht recht zu schätzen weiß. Ich weiß auch, dass ich schwach und egoistisch bin. Trotzdem vertraue ich auf deine Barmherzigkeit und deine große Macht der Gnaden, die du auf Kalvaria für uns erlangt hast. Segne mich und hilf mir, die Talente, die du mir gegeben hast, um dein Reich zu verbreiten, gut zu nutzen. Hilf mir, mich bedingungslos dir hinzugeben.

Vorsatz:   Ich will die Talente, die Christus mir gegeben hat, und die Möglichkeiten, wie ich sie für sein Reich einsetzen kann, auf ein Blatt Papier schreiben.

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