Samstag,
27. Oktober 2007
Frucht bringen
Samstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Jason Wallace LC
Lk 13,1-9
Zu dieser Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern
umbringen ließ, sodass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr,
dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht?
Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Oder jene achtzehn
Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf
sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet
genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in
seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er
zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt,
und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Weingärtner erwiderte:
Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht
trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.
Einführendes Gebet: Gott, unser Vater, du hast mich geschaffen, um dich zu verherrlichen. Ich bete darum, dass du mir auf meinem Weg in dein Reich immer gegenwärtig bist. Hilf mir, ein unermüdlicher Apostel zu werden, der dir dient, indem er anderen dient.
Bitte: Herr, gewähre mir die Gnade, ein Apostel zu sein, der Frucht bringt.
1. Reue. Viele Menschen setzen Leiden und Unglück mit einer Strafe von Gott gleich und gute Gesundheit und Wohlstand mit Gottes Segen. Christus zeigt uns, dass dem nicht so ist. Das Blutvergießen des Pilatus und der Einsturz des Turms von Schiloach dienen als Beispiel, um die Dringlichkeit der Reue aufzuzeigen. Wenn wir in unseren Sünden verharren, wird unser Los schlimmer sein als der physische Tod des Körpers: es wird der ewige Verlust der Freundschaft mit Christus sein, welches das größtmögliche Leid ist, das wir erfahren können.
2. Er kam, um zu sehen, ob er Früchte trägt. Wir sind aus Liebe erschaffen worden, und unsere Sendung im Leben ist es, mit Liebe auf die Liebe Gottes zu antworten. Wonach sucht Christus? Der Katechismus der Katholischen Kirche liefert uns in der Nummer 2044 eine Antwort: „Die Treue der Getauften ist eine entscheidende Voraussetzung zur Verkündigung des Evangeliums und für die Sendung der Kirche in der Welt. Damit die Heilsbotschaft vor den Menschen ihre Wahrheits- und Ausstrahlungskraft zeigen kann, muß sie durch das Lebenszeugnis der Christen beglaubigt werden. Das Zeugnis des christlichen Lebens selbst und die guten in übernatürlichem Geist vollbrachten Werke haben die Kraft, Menschen zum Glauben und zu Gott zu führen.”
3. Ewige Geduld. Wenn wir auf unser Leben zurückblicken und die vielen Sünden, Fehler und Irrtümer, die wir begangen haben, sehen, wird uns etwas bewusst: Gott ist sehr geduldig. Er ist der Gärtner, der um jeden Preis versucht, die Ernte zu retten. Er verliert niemals seine Hoffnung in uns. Er weiß, dass wir alle den Samen der Liebe in unserem Herzen besitzen, und er versucht ständig, neue Wege zu finden, damit dieser Samen aufgeht und Früchte trägt. Die drei Jahre, die der Mann wartet, sind ein Bild für das dreijährige öffentliche Wirken Christi, bei dem er versuchte, jeden Menschen zu erreichen. Wir wissen aus dem Evangelium, dass ihm einige ihre Herzen verschlossen hielten. Wir wissen aber auch, dass Gott sein Wirken fortsetzen wird, und wir müssen unseren Teil dazu beitragen, indem wir uns seiner Gnade öffnen.
Gespräch mit Christus: Jesus Christus, du bist meine Hoffnung und Sicherheit. Bitte führe mich, dass ich viele Früchte tragen kann für dein Reich. Lass es niemals zu, dass mich die Welt oder meine Sünden von dieser Sendung abhalten. Vielmehr will ich meine Zeit dafür verwenden, dir zu helfen, die Herzen der Sünder deiner Gnade zuzuwenden durch das bedingungslose Zeugnis meiner Treue.
Vorsatz: Ich will heute mit den Fehlern der anderen geduldiger umgehen.