Montag,
15. Oktober 2007
Glaube, ohne ein Zeichen zu verlangen
Montag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Gregory Woodward LC
Lk 11,29-32
Als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber
es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive
ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird
beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der
Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive
werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der
Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich; möge die Meditation der Taten deines Sohnes Jesus Christus im Evangelium mich zu einem tieferen Glauben führen. Herr, ich vertraue auf dich; hilf mir, deine Treue zu all deinen Versprechen zu sehen und ohne Zaudern zu vertrauen. Herr, ich liebe dich; hilf mir, dich für alles, was du bist, zu lieben, und weil du mich zuerst geliebt hast. Herr, noch einmal danke ich dir für die vielen Gnaden und Wohltaten, die du mir bisher gegeben hast. Hilf mir, einem armen und schwachen Sünder, meinen Tag mit dir und deinem Reich in meinem Herzen zu leben.
Bitte: Gott, unser Vater, möge dein Sohn Jesus Christus heute auf eine neue Weise mein Weg, meine Wahrheit und mein Leben sein.
1. Eine böse Generation. Zeichen zu fordern bevor man beginnt zu glauben ist schon ein großes Zeichen von Ungläubigkeit. Christus ist sich der großen Zahl von Menschen bewusst, die ungläubig oder skeptisch zu bleiben scheinen, was immer er auch tut. Christus erinnert uns auch daran, dass der Glaube an ihn letztendlich eine Gnade und eine Gabe ist. Er kann sich uns nur in all seiner Schlichtheit präsentieren, als „Menschensohn seiner Generation” und auch unserer Generation; glauben oder nicht zu glauben steht uns dann frei. Christi Werke bezeugen, wer er ist.
2. Andere werden den Unglauben der Menge verurteilen. Christus weist die Menschenmenge auf die größeren Gnaden hin, die sie durch seine Anwesenheit in der Welt erhalten haben. Er sagt den Menschen unmissverständlich, dass sie aufgefordert werden, Rechenschaft dafür abzulegen, ob sie Gnadengaben angenommen oder vergeudet haben. Er warnt sie in der Tat, dass sie durch sein Kommen so privilegiert sind, dass Menschen aus der Vergangenheit, die große Opfer gebracht haben, um viel weniger zu erhalten, unter ihren Richtern sein werden. Christus und seine erlösende Botschaft sind sicher viel mehr als die „Weisheit Salomons” oder die Bekehrung einer ganzen Stadt wie Ninive. Als Christen sollten wir Christus nicht mit weniger Bewunderung und Verehrung sehen, nur weil zwanzig Jahrhunderte vergangen sind, seit er diese Dinge gesagt hat.
3. Hier ist etwas Größeres. Wie ist Christus wirklich in meinem Leben gegenwärtig? Ist seine erlösende Botschaft für mich ein Lebensweg oder nur eine routinemäßige Frömmigkeit? Dieses Evangelium lädt mich ein, alle Gleichgültigkeit gegenüber Christus und alle geistliche Lethargie beiseite zu legen, indem ich seine frohe Botschaft und meinen katholischen Glauben zum Urquell meines Lebens mache. Christi Worte an die Menschen im heutigen Evangelium sind auch an mich gerichtet. Er lädt mich ein, dort nach einer persönlichen und lebendigen Begegnung mit ihm zu suchen, wo dieses lebhaft verwirklicht werden kann: in inbrünstigem Gebet, in der Eucharistischen Anbetung, in der heiligen Messe, in den Sakramenten der Kirche, sogar in den Zeugnissen heiliger Christen, die stets in der Welt präsent sind. Dort kann ich fruchtbar entdecken, dass es sogar im Getümmel unserer modernen Zeit mitten unter uns jemanden gibt, der „größer als Jona” ist.
Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, welch fruchtbare Lehre ist es, zu lernen, dich und deine Gegenwart niemals für selbstverständlich zu halten. Möge ich Erneuerung darin finden, dich zu erkennen und zu lieben. Hilf mir, anderen ein wirksames und glühendes Zeugnis davon zu geben, dass du allein der Weg, die Wahrheit und das Leben bist.
Vorsatz: Ich werde Christus heute zehn Minuten lang in einer Kirche oder Kapelle besuchen, und seine Eucharistische Gegenwart zur Quelle und zum Ziel meines neuen Tages machen.