Dienstag,
9. Oktober 2007
Kontemplation und Apostolat
Dienstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 10,38-42
Sie zogen zusammen weiter und Jesus kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie
hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta
aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich
nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der
Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat
das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
Einführendes Gebet: Herr Gott, ich brauche das Licht deines Geistes, das mein Herz stärkt und erleuchtet. Ich liebe dich, ich will dich aber noch mehr lieben. Ich glaube, dass du die Quelle aller Gnaden und des Friedens bist. Ich sehne mich danach, dein Antlitz schauen zu dürfen, denn das ewige Leben besteht darin, dich zu erkennen und zu lieben.
Bitte: Herr Jesus, lass in den Wunsch immer stärker werden, dich kennen zu lernen. Und je mehr ich dich kenne, desto mehr lass mich dich auch lieben.
1. Alles allein machen. In unserem geistlichen Leben sind wir oft wie Martha: angespannt, viel beschäftigt, besorgt darüber, dass niemand dankbar ist und anerkennt, was wir tun. Wir versuchen, alles allein zu machen. Wir rechnen nicht mit Gott. Wir können eine wertvolle Lehre aus diesem Besuch Jesu in Bethanien im Haus seines Freundes ziehen.
2. Taten sprechen lauter als Worte. Es geht hier um zwei verschiedene Arten zu handeln, wenn das auch nicht gleich erkennbar ist. Die offensichtlichere sehen wir in der beschäftigten Martha. Sie ist ganz damit beschäftigt, die Pflichten der Gastfreundschaft. Das ist nichts Schlechtes. Sie dient dadurch allen im Haus. Jedoch ist Marthas Einstellung falsch. Sie hat das Wichtigste bei all ihrem Tun vergessen, nämlich das, was ihre Schwester sie lehrt. Jesus muss immer an erster Stelle stehen. Wir müssen uns zu seinen Füßen setzen und ihm zuhören. Er wird unser Tun leiten.
3. Das Gebet als Apostolat. Auch wenn wir zu Beginn unseres geistlichen Lebens und unseres Apostolates vielleicht anders denken, so ist doch das Gebet der Schlüssel zu unserem apostolischen Erfolg. Wir können viele Dinge tun, ohne sie für Christus zu tun. Das ist aber das Wichtigste bei allem Tun. Vor allem sind wir zuerst dazu aufgerufen, bei ihm zu sein. Wir müssen unsere Beziehung zu ihm vertiefen. Gerade in der stillen Zeit, die wir zu den Füßen des Meisters sitzen, werden wir die Kraft und Weisheit bekommen, um unser Apostolat richtig zu erfüllen.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, hilf mir, nie zu vergessen, wie wichtig das Gebet ist. Denn im Gebet finden wir Kraft und Liebe für unser apostolisches Tun. Gewähre mir die Gnade, mein Gebet jeden Tag zu vertiefen, denn im Gebet weckst du in mir den Wunsch, dir in meinen Brüdern und Schwestern zu dienen.
Vorsatz: Ich will heute etwas Zeit beim Herrn verbringen, der im Allerheiligsten Sakrament des Altars gegenwärtig ist.