Donnerstag,
14. Juni 2007
Bedingungslose Liebe
Donnerstag der zehnten Woche im Jahreskreis
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Mt 5,20-26
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die
der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Einführendes Gebet: Herr, ich vertraue dir, dass du mir einen lebendigen, aktiven und lichtreichen Glauben gibst. Ich vertraue dir völlig; hilf mir, mehr Vertrauen in deine Kraft zu haben. Ich liebe dich, Herr. Entzünde mein Herz mit Leidenschaft und unbedingter Liebe für dich und dein Reich.
Bitte: Herr Jesus, hilf mir dabei, nicht mehr lau zu sein und dich mit bedingungsloser Liebe zu lieben.
1. Aufnahmebereite Herzen. Einmal mehr spricht diese Bibelstelle von Gottes unendlicher Liebe für mich. Christus kam vom Himmel herab, um bei mir zu sein, mich den Weg zum himmlischen Königreich zu lehren und mich herauszufordern. Heute möchte Christus mich herausfordern, auf seine Liebe und Großzügigkeit in meinem Leben zu antworten , damit ich alle Lauheit in meinem Leben hinter mir lasse und mit totaler und bedingungsloser Hingabe mein Leben lebe.
2. Rebellierende Herzen. Viele der Schriftgelehrten und Pharisäer beantworteten Gottes Liebe, indem sie seinen einzigen Sohn zum Tode verurteilten. Sie hörten die Worte Christi und sahen die Wunder ‐ warum aber reagierten sie in dieser Weise? Sie zogen den Ruhm, die Popularität, das gute Erscheinungsbild und die eigene Wichtigkeit dem schmalen und steilen Weg des Meisters vor. Sie waren nicht bereit zu akzeptieren, dass die Nachfolge Christi mit sich bringt, besonders das eigene Leben Christus zu unterwerfen, die Gewohnheiten zu ändern und nicht mehr über Christus stehen zu wollen. Christus fordert uns dazu auf, gerechter als die Schriftgelehrten und Pharisäer zu sein, um in sein Reich des Himmels einmal eintreten zu können.
3. Versöhnte Herzen. Stellen Sie sich einen Vater oder eine Mutter vor, die von einem verschwenderischen Sohn oder Tochter ein teures Geburtstagsgeschenk erhält. Die Eltern sind vielleicht erfreut über solch ein Geschenk, aber stellen Sie sich vor, um wie viel mehr sie jubeln würden, wenn ein vermisstes Kind wieder nach Hause kommen würde. In dieser Bibelstelle bittet uns Christus, sich mit dem Nächsten zu versöhnen. „Wenn dein Bruder irgendetwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe am Altar liegen, geh zuerst und versöhne dich mit deinem Bruder.” Wenn man dieses Gebet vervollständigen will, dann sollten wir uns fragen, wem wir etwas schulden oder bei wem wir etwas wieder gut machen müssen, so dass wir uns Gott wieder mit einem reinen Herzen nähern können ‐ und auf diese Weise die bedingungslose Liebe lernen.
Gespräch mit Christus: Himmlischer Vater, mein Herz ist so ruhelos und es sehnt sich danach, bei dir auszuruhen. Öffne mein Herz für deine Fragen, die du mir heute stellst. Nimm den Widerstand meines Stolzes und meiner Sinnenlust von mir und gib mir die Kraft, die ich brauche, um mich mit meinem Mitmenschen zu versöhnen.
Vorsatz: Heute möchte ich mich mit der Person versöhnen, mit der ich mich wirklich versöhnen sollte.