Montag,
14. Mai 2007
Lass mein Herz in Liebe zu den Seelen entflammen
Montag der sechsten Woche in der Osterzeit
Hl. Matthias, Apostel
P. Roderick Ermatinger LC
Joh 15,9-17
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote
haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner
Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen
wird. Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als
wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch
auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe
ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht
ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht
bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen
bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!
Einführendes Gebet: Heiliger Geist, erleuchte meinen Verstand und mein Herz durch die Tugend des Glaubens. Ich möchte mein Leben im wahren Licht des Glaubens sehen, der aus der Freundschaft mit meinem Herrn und Retter Jesus Christus kommt. Heiliger Geist, schenke mir die Tugend der Hoffnung. Lass niemals zu, dass ich verzweifelt und entmutigt werde. Unser Herr hat die Sünde und den Tod besiegt und mir die Tore des Himmels geöffnet. Entflamme mein Herz mit inniger Liebe zu meinem Herrn und zu meinem Nächsten. Setze es in Brand und entflamme durch mich die Herzen vieler für die Wahrheit, die den Menschen dazu befähigt, den Willen des Vaters zu erfüllen.
Bitte: Hilf mir, anderen zu geben, ohne von ihnen etwas zurück zu verlangen.
1. Lehre mich zu lieben, Herr Jesus. Papst Johannes Paul II. beschrieb die Liebe als „Gesetz des Schenkens”. Christus gibt uns sein neues Gebot, einander zu lieben, wie er uns geliebt hat. Das ist wirklich ein Geschenk für uns, denn in ihm liegt der Schlüssel für das irdische und für das ewige Glück. Er kam, um für uns sein Leben hinzugeben, und er will, dass wir uns selbst durch ihn dem Vater hingeben. Welch ein Geheimnis. Welch eine Herausforderung. Nur wenn wir Christus besser kennen und lieben, können wir uns mit seiner Liebe und mit seinem Leben identifizieren. Dann werden wir wirklich zum Geschenk für den Vater und für die anderen.
2. Herr Jesus, ich will dein bester Freund sein. Die Freundschaft ist ein Geheimnis. Eine Person ergreift die Initiative, ohne zu wissen, wie der andere reagieren wird. Und wenn eine Freundschaft geschlossen wurde, steigt das Risiko sogar noch. Christus ist derjenige, der die Initiative in unserer Freundschaft mit ihm ergriffen hat. Wir wissen, dass wir seine Freundschaft schon oft verraten haben. Wir wissen aber auch, dass seine Freundschaft mit uns tief und echt ist. Er vergibt uns und gibt uns immer alles, was wir brauchen, um unsere Freundschaft mit ihm zu vertiefen. Christus will aber mehr. Er will mit jeder Faser seines Wesens unser bester Freund sein. Was können wir tun, um unsere Freundschaft mit Christus zu verbessern? Wie kann ich Christus zu meinem besten Freund machen?
3. Du hast mich erwählt! Wenn jemand, den wir sehr bewundern, uns auswählt, um etwas mit ihm oder für ihn zu tun, dann verändert das unser Leben. Wir sind nicht mehr dieselben. Wir sehen diese Person in einem anderen Licht, und wir sehen auch uns in einem anderen Licht. Wir sehen, dass diese Person eine persönliche Beziehung mit uns eingehen will. Mehr noch, wir sehen, dass wir etwas haben, das wir dieser Person geben können, auch wenn sie selbst viel mehr hat, das sie uns geben kann. Christus hat uns erwählt, seine besten Freunde zu werden, und das bedeutet, dass er von uns erwartet, dass wir bleibende Frucht bringen. Wir wollen also Christus bitten, dass er es niemals zulassen möge, dass wir in dem Kampf ermüden, sein Reich auf Erden auszubreiten.
Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, jede Sekunde damit zu verbringen, dein Reich in den Herzen der anderen zu errichten. Ich schenke dir mein Herz. Tu damit, was du willst. Du bist mein Schöpfer und Erlöser und du nennst mich deinen Freund. Lehre mich, die geheimnisvolle und herrliche Beziehung, die du mit mir hast, zu verstehen.
Vorsatz: Am Ende dieses Tages will ich meine Gedanken, Wünsche, Worte und Handlungen überprüfen und sehen, wie das ein echter Freund auch sollte, ob ich Gott und meinen Nächsten geliebt habe und wo ich darin gefehlt habe.