Samstag,
27. Januar 2007
Auf dem Weg dorthin
Samstag der dritten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Mk 4,35-41
Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.
Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß,
weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger
Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass es sich mit Wasser
zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief.
Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde
gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei
still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte
zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da
ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein
Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du in meinem Boot bist. Ich möchte einen starken Glauben an dich haben. Ich vertraue darauf, dass du mich in deinen guten Hafen steuern wirst, so sündig ich auch bin. Ich liebe dich, weil du mich in diesem Leben immer begleitest.
Bitte: Herr, hilf mir, im Glauben zu wachsen.
1. Ans andere Ufer hinüberfahren. Wir wissen, dass wir hier nicht für immer sein werden. Es gibt ein anderes Ufer, das unser Zuhause ist. Christus ist gekommen, um uns daran zu erinnern und uns zu zeigen, wie wir dort hingelangen. Nehme ich Christus in mein Boot und lasse mir von ihm zeigen, was ich in meinem Leben tun muss? Oder halte ich mich zurück, in dem ich das Abenteuer, mich ganz auf Christus einzulassen, nicht annehme?
2. Meister, wir gehen zugrunde! Christus lässt es zu, dass mein Boot hin- und hergeworfen wird durch Schwierigkeiten, die manchmal unüberwindbar erscheinen. Dass Christus in meinem Boot ist, garantiert nicht, dass alles glatt gehen wird. Wir müssen erkennen, dass er mitten in unseren Schwierigkeiten handelt. Wir müssen fragen, was er uns lehren möchte. Wenn ich inmitten der Versuchungen an Christus näher herankomme, kann hierfür Gnade ursächlich sein. Allerdings stelle ich häufig fest, dass mir mein Vertrauen auf ihn entgleitet, wenn die Dinge schwierig werden. Ich habe noch nicht gelernt, dass „Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt .” (Röm 8,28).
3. Der Herr über Wind und Meer. Wir dürfen nicht vergessen, dass Christus den letzten Sieg errungen hat. Er lässt Schwierigkeiten zu, damit ich in Hingabe zu ihm wachsen kann. Wenn das Leben weh tut, wenn es keinen Sinn macht, dann muss ich meinen Glauben an den vertiefen, der Sünde und Tod besiegt hat. Er wird das letzte Kapitel in meinem Leben schreiben. Er wird mich zum sicheren Hafen bringen. Ich kann meinen Glauben an ihn heute stärken, indem ich meine Augen auf seine Verheißungen und seine Gegenwart richte. Ich kann mein Vertrauen erneuern, damit er meine Gebete nicht unbeantwortet lässt, sondern sie, wann er will, mit Macht und großer Kraft, die meine Erwartungen bei weitem übertreffen werden, beantworten wird. Indem ich die Fahrt in diesem Boot mitten im Sturm fortsetze, lasse ich ihn allein über mein Schicksal bestimmen: in sichereren Händen kann ich nicht sein.
Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du meinen Glauben stärken möchtest; so sendest du mir Schwierigkeiten, damit ich begreife, dass ich außer dir niemanden habe, an den ich mich wenden kann. Hilf mir, die Schwierigkeiten in meinem Leben so zu nutzen, dass ich mich mehr dir ganz hingebe. Ich möchte lernen, dir, wahrhafter Herr meines Lebens, zu vertrauen. Bringe mich zum sicheren Hafen.
Vorsatz: Ich werde eins der größeren Probleme meines Lebens durchleuchten und schauen, wo ich größeres Vertrauen zu Gott aufbringen muss.