Tägliche Meditationen
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Dienstag,
9. Januar 2007

Seinen Ruf verbreiten

9. Januar 2006

Dienstag der ersten Woche im Jahreskreis

P. Shawn Aaron LC

Mk 1,14-28
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach. Sie kamen nach Kafarnaum. Am folgenden Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Einführendes Gebet:   Gott, unser Vater, möge deine Liebe uns stark machen, uns helfen, Christus treu zu bleiben und in der Kirche für die Rettung aller Menschen mitzuarbeiten. Das gewähre uns durch Christus unseren Herrn.

Bitte:  Herr, hilf mir, dir dorthin zu folgen, wo du mich hinführen willst.

1. Folge mir nach. Der erste Schritt in der Nachfolge Christi besteht im „bereuen”, im sich abwenden von aller Selbstsucht und Sünde. Der zweite Schritt heißt, an das Evangelium zu glauben, an die Frohbotschaft der Erlösung der Menschen und an Gottes unermüdliche Liebe zu uns, zu mir: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab” (Joh 3,16). Wenn wir uns von der Selbstsucht und der Sünde abgewandt haben, müssen wir uns jetzt etwas oder jemandem zuwenden. Weil aber eine Sache die Sehnsucht des menschlichen Herzens nicht stillen kann, wenden wir uns einer Person zu. Das Christsein beinhaltet nicht in erster Linie Vorschriften und Ideale; Christsein heißt vor allem, in Beziehung zu jemandem zu treten. Darum ist der dritte und fortdauernde Schritt, Jesus nachzufolgen, aber nicht wie eine Büffelherde dem Leitbüffel folgt, sondern wir treffen eine bewusste, reife Entscheidung, demjenigen zu folgen, der allein von sich behaupten kann: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich” (Joh 14,6). Christsein bedeutet vor allem, Jesus dorthin nachzufolgen, wohin auch immer er uns führen will.

2. Und ich werde euch zu Menschenfischern machen. Die Nachfolge Jesu soll zur Nachahmung Jesu führen: „Christus betraut dich durch seine Kirche mit der wesentlichen Sendung, das Geschenk der Erlösung anderen weiterzugeben, und er lädt dich dazu ein, am Aufbau seines Reiches teilzunehmen” (Papst Johannes Paul II., Predigt, 24. November 1991). Jesus appelliert ständig an unsere Freiheit. Er will sein Leben mit uns teilen und lädt uns deshalb ein, ihm zu folgen, das heißt, ihm zu glauben, ihm zu vertrauen, ihn zu lieben und ihn nachzuahmen. Und zwar erneuert er seine Einladung, ihm nachzufolgen, jeden Tag unseres Lebens. In seiner Weisheit zeigt er uns nie das ganze Bild, er bittet uns aber, unsere Augen fest auf ihn gerichtet zu halten. Durch diesen Prozess der Nachfolge Jesu reift unsere Kenntnis von ihm, und das formt jeden von uns zu Menschenfischern. Der Köder, den wir benutzen, ist unser Ähnlichsein mit Christus. Wir werden also in anderen Worten andere zur Wahrheit des Evangeliums führen, je mehr wir Jesus authentisch in unserem Leben widerspiegeln. Jesus macht uns fähig, andere zu Gott zu führen. Das ist sein Werk in uns; wir brauchen nur nahe bei ihm zu bleiben und seinem Willen zu entsprechen. Sprechen über Jesus ist niemals genug. Wir müssen Jesus in unserem Leben und in unseren Haltungen nachahmen.

3. Sein Ruf verbreitete sich überall. Die Nachfolge Jesu ist die Frucht der zwei ersten Punkte, die wir betrachtet haben. Durch die Jahrhunderte hindurch verbreitete sich der Ruf Christi durch das Beispiel jener, die seine Liebe und Freundschaft aufs Innigste erfahren haben und die diese Erfahrung mit anderen geteilt haben: „Wir müssen davon reden, was wir gesehen und gehört haben” (Apg 4,20). Christi Wunder beeindruckten, aber selbst dieser Eindruck vergeht, wenn wir nicht vom Wunder zu einer tieferen Kenntnis Jesu und seiner Liebe vordringen. Auch unsere heutige Gesellschaft ist sehr geschickt im Anbieten von Reizen und Aufputschmitteln, die die Menschen blenden und berauschen, dieser Rausch hält aber nur für kurze Zeit an. Christi Wunder sind nur Zeichen seines Reiches. Sie deuten auf etwas Tieferes hin. Einer der Gründe, warum der katholische Glaube unsere Kultur immer noch prägt, ist der, dass es Einzelpersonen gibt, die sich von der Liebe zu Christus dazu bewegen lassen, etwas zu unternehmen. Ihr lebendes Zeugnis macht die christliche Botschaft durch die Zeit hindurch authentisch, indem es beweist, dass sie nicht nur aus Gesetzen und Theorie besteht. Ihr Ruf breitet sich weiter aus, weil es auch heutzutage immer noch glaubwürdige Zeugen von der erlösenden Liebe Christi gibt. „Worte ermahnen, Beispiele bewegen” (Papst Johannes Paul II., Predigt, 14. September 2003). Wir nennen diese Zeugen „Heilige”. Sie sind der größte Beweis, dass sein Reich wirklich unter uns ist. Trage auch ich zur Verbreitung von Christi Ruf bei?

Gespräch mit Christus:  Jesus, es ist eine Gnade, dir nachfolgen zu dürfen. Du bittest mich, immer auf dich zu schauen, dir zu vertrauen und dich zu lieben. Ich bin aber schwach und vernachlässige manchmal unsere Beziehung. Die Welt um mich herum bietet mir viele Ablenkungen an und es scheint einfacher zu sein, einfach ihnen nachzugeben. Du rufst mich auf, ein lebendiges Zeichen deiner Liebe und deiner Gegenwart unter allen Menschen zu sein. Ich erneuere meinen Vorsatz und mein Bemühen zu beten, denn ich weiß, dass du mir durch das Gebet deine Stärke gibst.

Vorsatz:   Heute will ich jemanden anrufen, den ich schon längst anrufen wollte, einfach um ihn wissen zu lassen, dass ich für ihn bete und an ihn denke.

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