Donnerstag,
9. November 2006
Eifer für die Ordnung im Haus
Donnerstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Weihetag der Lateranbasilika
P. Michael Goodyear LC
Joh 2,13-22
Das Paschafest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von
Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und
trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus,
und ihre Tische stieß er um. Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines
Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein
Haus verzehrt mich. Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen läßt du uns sehen als Beweis, daß du
dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reisst diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder
aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in
drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferstanden
war, erinnerten sich seine Jünger, daß er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das
Jesus gesprochen hatte.
Einführendes Gebet: Herr, ich komme, um Zeit mit dir zu verbringen, weil du mich darum bittest. Das ist deine Zeit. Du verlangst danach, in diesen Minuten viel zu erreichen und mir so viele Gnaden anzubieten. Bitte, lass mich nicht kurzsichtig sein. Lass mich nicht von meinen kümmerlichen Interessen verzehrt werden und deiner unermesslichen und innigen Liebe gegenüber taub sein.
Bitte: Herr, bringe einen Funken deiner starken und brennenden Liebe in mein Herz.
1. Meines Vaters Haus. Abba! Vater! Wer kann wissen, wie oft Jesus während seiner Jahre hier auf Erden zu seinem Vater gesprochen hat! Wer weiß, wie viele Male er uns von seines Vaters Liebe, Erbarmen und rettendem Plan erzählt hat! Wir wissen, dass dieser Vater uns alles Gute geben wird (Lk 11,13) und dass er unsere Bedürfnisse kennt, bevor wir darum bitten (Mt 6,32). Dieses Wissen, dass wir diesen Vater haben, führt uns dazu, uns als Kinder zu erkennen, Kinder, die danach verlangen, bei ihrem Vater und seinen Anliegen zu sein (Lk 2,49).
2. Eifer für sein Haus. Die Liebe für den Vater macht uns so eifrig für des Vaters Haus wie es auch Christus war. Wenn ein Kind seine Mutter und seinen Vater liebt, ist es bereit, alles für sie zu tun. Oft vergisst es dabei seine eigenen Grenzen. Liebe wird in Eifer verwandelt; sie wird eine handelnde, kraftvolle Liebe. Christus setzte alle seine Fähigkeiten für die Liebe seines Vaters ein und so kann er es nicht ertragen, seines Vaters Haus zu einem Marktplatz verkommen zu sehen.
3. Ein guter Hausputz. Wir könnten sagen, dass all dies dazu führte, dass Christus Ordnung im Haus schaffte. Er säuberte den Tempel. Auf den ersten Blick erscheint der Regen von Münzen auf den Boden und das Umstürzen von Tischen nicht gerade als guter Hausputz, aber nachdem alles gesagt und getan war, hatte die Säuberung stattgefunden. Wir sollten auch die Sanftheit bemerken, mit der Jesus seine Selbstkontrolle in den weniger harten Worten zu den Taubenverkäufern zeigte: „Schafft dies hier weg!” Kein Taubenkäfig ist umgeworfen, keine Taube vertrieben. Eifer ist keine unkontrollierte Leidenschaft, sondern hat ihre Wurzeln in der Liebe.
Gespräch mit Christus: Jesus Christus, bringe echte Liebe und Eifer in mein Herz, so wie du sie hast. Gib mir alle die Gnaden, die du mir einpflanzen willst. Ich habe dein Leben betrachtet, und ich sehe und bewundere dein Beispiel. Befähige mich durch meine Liebe für dich zu einer besseren Nachahmung. Komme in das Haus meines eigenen Körpers, das der Tempel Gottes ist, und säubere es von allem, das nicht von Gott ist.
Vorsatz: Ich werde Christus in der heutigen Gewissensprüfung erlauben, einen guten Hausputz in meiner Seele zu machen. Was sollte umgeworfen, vertrieben oder weggebracht werden?