Mittwoch,
11. Oktober 2006
Eine Prise hiervon … ein Schuss davon
Mittwoch der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Barry O'Toole LC
Lk 11,1-4
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte,
sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon
Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn
ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.
Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere
Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und
führe uns nicht in Versuchung.
Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, du hast mir heute etwas Wichtiges zu sagen. Ich möchte diese wenigen Minuten mit dir verbringen. Ich danke dir für diese Privataudienz. Ich bin hier, um dich zu erfreuen und zu trösten, und nicht, um mich wohl zu fühlen.
Bitte: Sende aus deinen Geist der Liebe, Herr, und erneuere mein Gebetsleben.
1. Wenn ich es am meisten brauche. Das Verlangen zu beten ist selbst schon ein Geschenk Gottes. Wir können das Interesse der Jünger sehen, das durch das gute Beispiel, das Christus ihnen gibt, geweckt worden ist. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass ich das Gebet wahrscheinlich am dringendsten brauche, wenn ich am wenigsten Lust dazu habe. Wenn ich anfange, meine geistlichen Übungen, meinen monatlichen Einkehrtag oder meine tägliche Gebetszeit beiseite zu schieben, sollte dies ein Warnzeichen sein. Meine Liebe zu Gott lässt nach.
2. Nie um eine Ausrede verlegen. Nachdem meine Trägheit und alle Widerstände, mein Gebet zu beginnen, überwunden sind, beginnt der wirkliche Kampf. Da sind so viele Ablenkungen: das Telefon, der dringende Wunsch, so viele andere unbedeutende Dinge zu erledigen…. Wir haben stets eine Ausrede und Erklärungen für die Ablenkung. Nicht so bei Jesus. Sein Gebet war so intensiv, dass er nicht bemerkte, was um ihn herum geschah. Erst nach seinem Gebet konnten die Jünger ihre Anliegen vorbringen. Für einen Apostel ist das Gebet ein Muss und deshalb vor Ablenkungen zu „schützen“, die wir vermeiden könnten.
3. Eine gesunde Mahlzeit. Bevor ich mich hinsetze, um zu essen, gehe ich zum Kühlschrank und hole heraus, was ich gern mag und von dem ich weiß, dass es nahrhaft ist. Dann gehe ich daran, mir eine Mahlzeit zuzubereiten. Ebenso sollte ich um den Gehalt meines Gebets besorgt sein. Dann wird es meine geistliche Nahrung für den Tag sein. Jesus lehrt uns die verschiedenen Arten des Gebets: Anbetung, Bittgebet, Fürbittgebet, Dankgebet und Lobgebet (vergleiche KKK 2623-2649). Ebenso wie eine ausgewogene Ernährung ein wenig von allen Nahrungsmitteln enthält, sollte auch ein gesundes Gebetsleben alle diese Elemente gleichgewichtig enthalten.
Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für die kurze Unterweisung, die du mir heute erteilt hast. Lehre mich zu beten. Frische mein Gebetsleben auf. Sende deinen heiligen, Leben spendenden Geist, um meinen Verstand, mein Herz und meinen Willen zu erneuern. Hilf mir, meinen Gebetsplan so zu gestalten, dass ich dir nicht die Krümel oder die noch übrig gebliebenen Augenblicke in meinem bereits vollen Zeitplan, sondern eher die wachen, produktiven Augenblicke meines Tages anbiete. Du verdienst die beste Zeit des Tages.
Vorsatz: Ich werde einige Abschnitte aus dem Katechismus der Katholischen Kirche – wenn nötig auch online im Internet – lesen, um die Art und Weise wie ich bete aufzufrischen.