Dienstag,
3. Oktober 2006
Lerne, dein Leben hinzugeben
Dienstag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. David Daly LC
Lk 9,51-56
Als die Zeit herankam, in der er (in den Himmel) aufgenommen werden sollte,
entschloss sich Jesus, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten
vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft
für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg
nach Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen,
sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt
und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie
gingen zusammen in ein anderes Dorf.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich möchte wirklich gerne lieben lernen. So mache ich mich von meinen alltäglichen Arbeiten frei, um Zeit mit dir zu verbringen. Lehre mich, in deine Fußstapfen zu treten.
Bitte: Herr, gewähre mir die Gnade, anderen aufopferungsvolle Selbsthingabe um deinetwillen zu zeigen.
1. Entschlossenheit. Jesus entschloss sich, nach Jerusalem zu gehen. Mit anderen Worten, er hatte fest vor, sein Leben für jeden von uns im Leiden am Kreuz und im Tod hinzugeben, um dann für uns zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. So sehr hat Gott uns geliebt, dass ihn nichts zurückhalten konnte. Wie stark ist meine Liebe? Bin ich entschlossen, mich Gott und anderen durch Taten der Nächstenliebe und geduldiger Demut anzubieten und das Gute eher bei den anderen als bei mir zu suchen?
2. Das Kreuz annehmen. Jesus zeigt uns, was sein Entschluss mit sich bringt. „Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.“ Genau genommen akzeptierten sie ihn nicht, weil sie Samariter waren und er ein Jude. Es bestand ein religiöser Streit. Wir könnten also sagen, Jerusalem steht für das Leiden, den Tod und die Auferstehung Christi und nicht jeder möchte dorthin gehen. Der katholische Glaube lehrt uns, das Kreuz anzunehmen. Wahre Nächstenliebe und Treue sind kostspielig und unsere schwache Natur neigt dazu, vor dem Opfer zurückzuschrecken.
3. Meinen Stolz verleugnen. Anstatt das Kreuz in Demut anzunehmen, kann eher unser Hang zum Stolz überhand nehmen und versuchen, andere dazu zu zwingen, unsere Denkweise zu übernehmen. Das ist die Versuchung, der auch der heilige Johannes erliegt, als er Jesus um grünes Licht bittet, Feuer über diese Samariter herabfallen zu lassen. Das ist nicht der Weg Christi und Jesus weist seine Jünger zurecht, weil sie so denken. Vielmehr lehrt der Herr den Weg des Kreuzes; demütige Geduld und Nächstenliebe werden Seelen für seine Sache gewinnen.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir für deine Unterweisung durch das Evangelium. Jede Seite ist mit Licht erfüllt. Dein Wort ist ein Schwert, das bis in unsere Herzen dringt. Hilf mir, dein Wort zu hören und mein Leben danach auszurichten.
Vorsatz: Herr, ich verspreche dir heute, aufopfernde Nächstenliebe zu leben, indem ich einmal nichts sage, wenn ich versucht bin zu kritisieren. Stattdessen werde ich heute versuchen, gut über jemanden zu sprechen.