Montag,
31. Juli 2006
Berufen, Sauerteig in der Welt zu sein
Montag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Ignatius von Loyola, Priester, Ordensgründer
P. Ned Brown LC
Mt 13,31-35
Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte.
Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen
ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu
einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen
nisten.
Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war.
Einführendes Gebet: Herr, du hast mir durch die Taufe das Geschenk des Glaubens gegeben, ein Samenkorn, das dafür bestimmt ist, in meinem Herzen und meinem Leben zu wachsen. Hilf mir, für dieses Samenkorn zu sorgen und es zu pflegen, so wie sich ein Gärtner um seinen Garten kümmert, damit ich dir an meinem Lebensabend die Früchte jener Samen darbringen kann, die du in meinem Leben gesät hast.
Bitte: Herr, bitte bewirke in mir eine vollkommene Reifung der Samenkörner des Glaubens, die du in meinem Herzen gesät hast. Lass mich ein unermüdlicher Apostel sein, damit mein Glaube anderen Seelen, die dein Reich suchen, Zuflucht bietet und Schutz.
1. Andere kommen und nisten in ihren Zweigen. Eines Tages wurde der Samen des Glaubens an einem unwahrscheinlichen Platz gesät: in das Herz des romantischen Soldaten Ignatius von Loyola. Die Gegenwart dieses Samenkorns bewirkte eine totale Änderung seines Lebens und heute erkennen wir, was das für eine Veränderung im Leben der Kirche gebracht hat. Deshalb feiert die Kirche heute den Gedenktag des heiligen Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens. Seit der Zeit seiner Gründung im Jahre 1540 wuchs der Orden aus den ersten 7 Mitgliedern zu 24.000 Jesuiten, die heute in 1.825 Niederlassungen in 112 Ländern arbeiten. In den letzten 465 Jahren erlangten viele Jesuiten durch ihre Heiligkeit (41 Heilige, 285 Selige), ihre Gelehrsamkeit, für ihre Forschungen und Entdeckungen und besonders für ihre Schulen Berühmtheit. Was wird der Same in meinem Leben hervorbringen? Werde auch ich ein Vermächtnis des Glaubens hinterlassen, das andere „kommen und in den Zweigen nisten” lässt?
2. Unser Herr wünscht sich, dass der Samen wächst. Unser Herr wünscht, dass der Samen des Glaubens, den wir in der Taufe empfangen haben, in uns wächst und sogar der Stärkung anderer Menschen dient. Dies setzt die Zusammenarbeit mit Christus voraus und erfordert harte Arbeit, damit dieses Werk zur vollen Reife gelangen kann. Dafür müssen wir im Gehorsam des Glaubens tiefer und reifer werden. Unser Glaube wird wachsen, wenn wir unser Leben von ihm durchdringen lassen und wenn wir uns bemühen, ihn so vielen wie möglich zugänglich zu machen: durch unser gutes Beispiel, durch unser mutiges Zeugnis für das Leben Christi in uns und durch unsere Hingabe für apostolisches Handeln und den Dienst am Nächsten. Bin ich dafür bereit? Welcher Bereich in meinem Glauben, verlangt am meisten nach Verbesserung?
3. Die Welt braucht uns als Sauerteig. William Burke sagte einmal: „Das einzige was das Böse braucht ist, dass die Guten nichts tun.” Unser Herr will, dass wir als Christen Sauerteig in der Welt sind- Wir sind dazu berufen, die Welt um uns zu verwandeln. Das 2. Vatikanische Konzil sagt in dem Dokument “Gaudium et Spes”: „Denn sehr genau weiß die Kirche, dass ihre Botschaft dann dem tiefsten Verlangen des menschlichen Herzens entspricht, wenn sie die Würde der menschlichen Berufung verteidigt und denen, die schon an ihrer höheren Bestimmung verzweifeln, die Hoffnung wiedergibt. Ihre Botschaft mindert nicht nur den Menschen nicht, sondern verbreitet, um ihn zu fördern, Licht, Leben und Freiheit; und außer ihr vermag nichts dem Menschenherzen zu genügen: "Du hast uns auf dich hin gemacht", o Herr, "und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir" (Nr. 21). Ist mir meine Rolle bei dieser wichtigen Mission in der Kirche bewusst und fühle ich mich dafür auch verantwortlich?
Gespräch mit Christus: Herr, der Samen, den du in meinem Leben gesät hast, scheint kaum erkennbar, und doch habe ich durch deine beständige Fürbitte und Sorge bereits die ersten Früchte gesehen. Ich erkenne, dass es viele und weitreichende Früchte geben wird, wenn ich bewusster, aktiver und verantwortungsvoller mit meiner Mitarbeit an deinem göttlichen Plan bin. Ich sollte im Glauben auf deinen göttlichen Plan hören, die Welt wieder christlich zu machen. Segne mich, Herr, damit ich ein Sauerteig in der Welt bin, der viele Seelen zum Glück und zur Seligkeit deines Reiches führt.
Vorsatz: Ich will heute im Katechismus lesen und meine Gedanken mit anderen teilen.