Samstag,
22. Juli 2006
Die wahre Liebe, die uns Jesus anbietet, ist für die Ewigkeit
Samstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Maria Magdalena
P. Jason Clark LC
Joh 20,1-2,11-18
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es
noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen
war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus
liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen,
und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, es ist so, wie der heilige Paulus es sagt: wir wissen nicht, wie wir beten sollten. Ich kann bestätigen, dass dies nur allzu wahr ist. Bitte erleuchte mein Herz und meinen Sinn, damit ich dir diese Gebetszeit wahrhaftig widme.
Bitte: Herr, du nimmst den reumütigen Sünder freudig auf und zeigst ihm den Weg zu einem neuen Leben. So wie du Maria Magdalena nach deinem Tod getröstet und ihr die Gnade gegeben hast, als erste deine Auferstehung verkünden zu dürfen, so gib auch mir bitte die Kraft, meinen Mitmenschen die Hoffnung zu bringen, die das leere Grab gebracht hat.
1. Maria Magdalena hat die wahre Liebe gefunden. Maria Magdalena war eine Sünderin, die sich in ihrem Leben weit von Gott entfernt hatte. Sie war Gott und ihrer Glaubensgemeinschaft entfremdet. Sie war, durch ihre Sünden, eine Ausgestoßene. So bald sie von Jesus und seiner Vergebung hört, wagt sie sich in einen Wirbelwind geistiger Abenteuer. Beim Abendmahl im Haus des Pharisäers Simon wäscht sie die Füße Jesu mit ihren Tränen und trocknet sie mit ihren Haaren. Sie ist bei vielen Wundern Jesu anwesend. Zum Schluss ist sie Zeugin seines Leidens und Todes. Der einzige, der ihr vergab, der an sie glaubte, der Gutes in ihr gesehen hatte und sie wahrhaftig liebte, er ist tot!
2. Diese Liebe wurde ihr genommen. Sie war am Ende. An diesem Morgen zum Grab zu gehen, um den Körper Jesu einzusalben, gehörte sicher zu den schwierigsten Augenblicken ihres Lebens. Sie erwartete sicher nicht, dass der Tote nicht mehr da war. Sie blickte nur in eine Zukunft, in der sie eine verlorene Liebe betrauern würde. Bittere Traurigkeit war der einzige Begleiter an diesem dunklen Morgen, kurz vor Sonnenaufgang.
3. Die Liebe wurde ihr wiedergeschenkt und gestärkt. Als sie das leere Grab sah, begriff sie nicht, was das bedeutete. Sie war in blinder Trauer gefangen. Als Jesus jedoch ihren Namen aussprach, erkannte sie ihn sofort und fiel vor ihm nieder. Wenn wir doch nur einen kleinen Teil dieser Liebe erfahren könnten, einen kleinen Teil dieser Erleichterung, die sie erfuhr, wie sie Jesus ihren Namen aussprechen hörte. Wenn wir uns doch nur auf gleiche Weise von Jesus gerufen hören könnten! Diese Art von Beziehung sollten wir mit Jesus haben. Wie auch Maria Magdalena, so sind auch wir Sünder, denen vergeben wurde. Wie Maria von Magdala, so müssen auch wir die Wunder, aber auch das Leiden und Sterben Jesu bezeugen. So wie Maria Magdalena sollen auch wir mit unbeschreiblicher Freude daran teilhaben, dass Jesus auferstanden ist, wie er es vorausgesagt hat, und dass er in Ewigkeit mit uns sein wird.
Gespräch mit Christus: Herr, ich stelle mir vor, was ich empfinden würde, wenn du mich beim Namen riefest. Sprich meinen Namen, Herr. Rufe mich und gebiete mir, zu dir zu kommen! Bitte, lass mich immer nahe bei dir sein und verhindere, dass mich irgendetwas dir entfremdet.
Vorsatz: Ich will heute zweimal geistige Kommunion halten, einmal am Morgen und einmal am Abend, und dabei Jesus bitten, geistig in mein Herz zu kommen und es nie mehr zu verlassen.