Donnerstag,
13. Juli 2006
Das Himmelreich ist nahe
Donnerstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Mt 10,7-15
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt
Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst
habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Steckt nicht Gold, Silber
und Kupfermünzen in euren Gürtel. Nehmt keine Vorratstasche
mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn
wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. Wenn ihr in eine Stadt
oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen;
bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn ihr in ein Haus
kommt, dann wünscht ihm Frieden. Wenn das Haus es wert ist, soll
der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus
es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. Wenn
man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure
Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub
von euren Füßen. Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom
und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser
Stadt.
Einführendes Gebet: Mein Herr, dieser Tag hat gerade erst begonnen und du bist bereits bei mir. Ich danke dir, dass du mich heute begleitest. Ich glaube, dass du mich niemals verlassen wirst. Ich vertraue darauf, dass du mir ab dem Moment, an dem ich anfange zu beten, die Kraft schenkst, deine Stimme besser zu hören. Ich liebe dich, weil du mich ausgewählt hast, dein Freund zu sein.
Bitte: Herr, hilf mir, dass ich mich an dir festhalte – dem Einzigen, der nicht vorbeigeht.
1. Sprich es laut aus. Das Reich Gottes ist nahe. Die Menschen brauchen diese Botschaft. Wir alle brauchen sie. Wir können in die Flüchtigkeit des Augenblicks oder auch in gute und notwendige Dinge so vertieft sein, dass wir das, was Gott von uns erwartet, aus den Augen verlieren. Wir können vergessen, dass wir das, was wir heute gesät haben in der Ewigkeit ernten werden. Wir müssen mutig sein, Gottes Gegenwart unserer eigenen Seele zu verkünden. Wir müssen mutig und klug sein, wenn wir dies der Welt um uns herum in Erinnerung rufen wollen.
2. Keinen Wanderstab. Es geht nicht darum, für die Reise vollständig ausgerüstet zu sein. Wir werden niemals vollständig dafür vorbereitet sein, das Königreich Christi weiter zu verbreiten. Wir müssen unser Bestes tun und uns auf seine Vorsehung und sein Wirken in den Seelen verlassen. Wir verlassen uns auf ihn, nicht auf uns selbst. Das wird ihn noch mächtiger wirken lassen. Wie der heilige Paulus sagt: „Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“ (2 Kor 12,10). Unser Wanderstab ist das Kreuz und die Auferstehung Christi.
3. Friede und Gericht. Wir werden in unserer Mission nicht immer erfolgreich sein. „Die Mission erfordert somit Geduld. … Was die Menschen, Gemeinschaften und Völker anlangt, so berührt und durchdringt sie (die Kirche) diese nur schrittweise, und nimmt sie so in die katholische Fülle auf“ (KKK 854). Wir müssen den Samen aussäen und uns über das Gute freuen, das aus ihm erwächst. Befürchten müssen wir nur, dass wir selbst gegenüber dem Evangelium abstumpfen oder den Glauben an seine Kraft einbüßen. Die endgültigen Ergebnisse überlassen wir Gott.
Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte mit dir gehen. Ich möchte mit dir arbeiten. Du wirst heute meine Kraft und Freude sein. Lass mich heute in die Welt schreien, dass du ihr wahrer Erlöser bist. Ich lege mein Vertrauen in deine Worte. Lass mich niemals von dir getrennt sein.
Vorsatz: Ich will heute etwas tun, um mein Verlangen nach Wertschätzung durch meine Mitmenschen durch Akte der Nächstenliebe oder durch die Verkündigung des Evangeliums zu überwinden.