Montag,
3. Juli 2006
„Mein Herr und mein Gott!”
Montag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Thomas, Apostel
P. Robert DeCesare LC
Joh 20, 24-29
Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei
ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben
den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel
an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male
der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas
war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre
Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck
deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus
und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil
du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch
glauben.
Einführendes Gebet: Herr, in der Taufe habe ich das Geschenk des Glaubens empfangen. Ich möchte alles glauben, was du offenbart hast. Befreie mich von meinen Zweifeln. Herr, ich erkenne, dass mein Glauben klein ist. Hilf meinem schwachen Glauben!
Bitte: Herr, vermehre meinen Glauben!
1. „Ich werde nicht glauben!” Herr, ich lebe in einer Gesellschaft, die alles wissen will. Wenn es keine Fakten gibt und die Beweise fehlen, werde ich nicht glauben. Gelegentlich lehne ich selbst dann ab zu glauben, wenn ich Fakten und Beweise vor meinen Augen habe. Ich weiß, Herr, dass der Glaube den Menschen herausfordert „sein ganzes Sein Gott zu überlassen” (Dei Verbum, Nr. 5). Genau das gelingt Thomas nicht, als die Apostel ihm die aufregende Neuigkeit mitteilen: „Wir haben den Herrn gesehen!” (Joh 20,25). Ihre Nachricht aber entspricht nicht dem, was er weiß. Thomas weiß, dass du gestorben bist. Vielleicht ging er am Samstag sogar zum Grab. Da hätte er die Wache gesehen und möglicherweise bei sich gedacht, dass es unmöglich sei, dich aus dem Grab zu nehmen.
2. „Sei nicht ungläubig sondern gläubig!” Herr, Thomas schaut dich im Abendmahlsaal an, als du das sagtest. Ich erinnere mich der Worte: „Jeder, der mich vor den Menschen bekennt, den werde auch ich vor dem himmlischen Vater bekennen”. (Mt 10,32). Du hast Thomas eingeladen, diesen Schritt des Glaubens zu machen, hinter sich zu lassen, was er weiß und die Auferstehung anzuerkennen. Er war Zeuge, als du Lazarus von den Toten erweckt hast, und nun lädst du ihn ein, zu glauben, dass du für immer lebst. Du bist der lebendige, wahre Gott. Dort im Abendmahlsaal, lädst du mich ein, genauso wie Thomas, an deine lebendige Gegenwart in meinem Leben zu glauben. Herr, mache dich in meinem Leben deutlich fühlbar.
3. „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben!” Herr, ich kann ohne Glauben nicht in den Himmel kommen. Deine Worte weisen darauf hin, was für mich vorbereitet ist, wenn ich bis zum Tod im Glauben ausharre. Ich lebte zwar noch nicht, als du auf der Erde warst, aber in Hinblick auf deine Worte an Thomas, habe ich um so mehr Grund, meinen Glauben zu leben und in gleicher Weise wie Thomas zu beten: „Mein Herr und mein Gott!” Du willst meinen Glauben, Herr, genauso wie du von Thomas Glauben erwartet hast. Wie groß du bist! „Der Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott.“ (KKK 150) Ich will an dir festhalten, mein Herr und mein Gott!
Gespräch mit Christus: Herr, ich glaube, dass du ein großer Teil meines Lebens sein willst. Du willst der Herr über mein Leben sein. Mein Glaube ist so klein. Hilf mir, meinen Glauben zu vermehren. Gib mir was nötig ist, damit er wächst.
Vorsatz: Ich will während dieses Tages den Abschnitt 150 – 152 im Katechismus des Katholischen Glaubens lesen, damit ich dadurch im Glauben wachsen kann.