Dienstag,
16. Mai 2006
Die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe
Dienstag der fünften Osterwoche
P. Edward Hopkins LC
Joh 14,27-31
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen
Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich
nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte:
Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb
hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn
der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch
gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben
kommt. Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher
der Welt. Über mich hat er keine Macht, aber die Welt soll erkennen,
dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen
hat. Steht auf, wir wollen weggehen von hier.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube an deine Gegenwart. Ich glaube an die Größe deiner Liebe, die mir in meiner Schwachheit vergibt und mich stärkt. Ich vertraue darauf, dass ich in dir stark bin, wenn ich deinen Willen erfülle. Ich liebe dich, Herr. Ich möchte deine Wünsche und deinen Willen kennen und in deinem Frieden bleiben.
Bitte: Zeige mir die Macht deiner Liebe, Herr!
1. Meinen Frieden. Für die Welt bedeutet Friede bloß die Abwesenheit von Konflikten und Gewalt. Diese Definition ist aber nichts für uns Christen, da wir nicht aus dieser Welt sind. Christen werden immer in Konflikt mit den Prioritäten, Werten und Wegen stehen, wie sie Welt hat. Christus kam, um genau dafür eine Änderung zu bringen: „Seit den Tagen Johannes’ des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich.” (Mt 11,12). Aber dieser Wandel, oder diese Bekehrung, bringt eine andere Art von Frieden. Es ist der Friede, in dem Gedanken, Worte und Werke aus einem Guss sind; der Friede eines guten Gewissens; der Friede in dem Wissen „ich erfülle Gottes Willen”. Das ist ein sicherer und dauernder Friede, keiner kann ihn uns nehmen. Die Welt verspricht einen vergänglichen Frieden. Christus schenkt uns einen Frieden, der sogar in Leid und Verfolgung andauert. Nach welchem Frieden strebe und arbeite ich Tag für Tag?
2. Sorgen. Trotz des Friedens Christi sind unsere Herzen oftmals, unruhig., Die Wurzel dieser Unruhe liegt in der Unsicherheit und der Angst, alleine zu sein, schwach und unfähig, mit den uns bedrohenden Übeln fertig zu werden. Wenn wir mehr Glauben hätten, würden wir wissen, dass wir nicht alleine sind. Die Wiederkehr Christi ist so sicher, wie seine Freundschaft treu ist. Und doch sind wir beunruhigt, weil wir nicht an ihn denken: „Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe.” (Joh 14,28) Wir sind manchmal einfach zu beschäftigt mit unseren eigenen, um uns kreisenden Sorgen. Wenn ich in Christus bleibe, dann hat die Welt keine Macht über mich. Ich muss aber auf ihn ausgerichtet sein, auf seinen Frieden, den er mir gegeben hat. Dann werde ich mich freuen, selbst wenn Leiden und Schwierigkeiten mein Leben erfüllen. Die Freude aus Christus ist größer und wirklicher als alle Schwierigkeiten der Welt. Worauf richte ich meine Gedanken und mein Interesse?
3. Meine Liebe. Jesus versichert seinen Jüngern, dass er gehen muss, um den Frieden und die Freude, die er ihnen gegeben hat, sicherzustellen. Schwierigkeiten und Ängste werden in diesem Leben über uns kommen, wenn wir unserer eigenen Schwäche überlassen sind. Der Mensch glaubt, er sollte sich auf seine eigene Kraft verlassen und diese Kraft liege darin, alles zu haben, was man haben kann. Dieser Irrglaube ist durch den Tod und die Auferstehung Christi zunichte gemacht worden. Die Kraft des Menschen wurzelt nun in Christus und dem Glauben, der auf Gottes Liebe vertraut. Es ist Gehorsam, nicht Selbstbehauptung, was vor Gott Wert hat. In der Selbsthingabe, im Gehorsam liebt der Mensch Gott, dem er nun vertraut. Liebe ist Gehorsam. Gott liebt den Menschen und der Mensch kann nun Gott, im Gehorsam Christi, lieben. „Die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe, und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.”
Gespräch mit Christus: Herr, erfülle mich mit deinem Frieden, dem Frieden der alles mich Belastende übersteigt. Zeige mir deinen Willen und schenke mir die Gnade, diesen Willen in Freude zu erfüllen. Wenn ich nur deinen Willen erfüllen kann, Herr, dann wird meine Liebe zu dir echt sein. Lass meine Augen auf dich gerichtet sein, Herr, mit deinem Geschenk eines großen Glaubens, sodass keine Schwierigkeit oder Angst mein Herz erschüttern kann oder mir erlaubt, Zweifel an deiner Liebe und Gegenwart zu hegen.
Vorsatz: Ich will heute meine Sorgen und Schwierigkeiten vertrauensvoll in Gottes Hände legen.