Freitag,
12. Mai 2006
Der Weg Jesu
Freitag der vierten Osterwoche
P. Todd Belardi LC
Joh 14,1-6
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!
Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre,
hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch
vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet
habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort
seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. Thomas
sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin die gehst. Wie sollen wir
dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit
und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Einführendes Gebet: Vater, ich möchte meine Zeit im Gebet mit dir gut nutzen. Öffne meinen Verstand für deine göttlichen Geheimnisse mit dem Licht des heiligen Geistes. Gib, dass mein Glaube an dich mich zu einer größeren Hingabe an deinen Willen bringt und mich dazu bewegt, ein besserer Apostel deiner Liebe zu sein.
Bitte: Herr Jesus, hilf mir, einen aufrichtigen apostolischen Eifer für alle Menschen zu erlangen.
1. Vorwärts gehen ohne zu wissen. Christus nachzufolgen ist ein Abenteuer. Als sich die Jünger Jesus anschlossen, hatten sie keine Ahnung, wie sich die Dinge entwickeln und welches Ende sie haben würden. „Ihr werdet Menschenfischer sein.” Dreimal prophezeite er den Weg zum Kalvarienberg, ohne dass sie ihn verstanden. Sie wanderten durch die Lande, ohne zu wissen, wo sie schlafen würden; sie wurden ausgesandt, um zu verkündigen und Dämonen auszutreiben. Dazu benötigt man Glaube! Man braucht bei Abenteuern immer Glaube, besonders bei göttlichen, denn wir können deren Verlauf nicht kontrollieren – nur Gott kann es! Gott zu erlauben, uns dorthin zu führen, wo wir lieber nicht hin möchten, oder einen Weg zu gehen, den wir nicht kennen, erfordert Glauben an Jesus, den Weg, die Wahrheit und das Leben.
2. Der selbe Weg. Der Herr erbittet von uns, sich ihm zu überlassen. Thomas war ein vernunftbetonter Mensch, der nur glauben wollte, was er auch sehen kann. Nachdem er schließlich seine Finger in die Hand- und Seitenwunde des auferstandenen Herrn legen kann, glaubt er und gibt seine Zweifel auf – mein Herr und mein Gott! Das Abenteuer wird klar erkenntlich, denn sein Glaube erleuchtet seinen Verstand. Vorher kannte er den Weg nicht, jetzt schon. Wenn unser Glaube lebendig ist, wird der Weg des Kreuzes zum Weg, den wir gehen müssen.
3. Für alle. Gott hat mit jedem Menschen einen Plan. Er hat für jedes Leben einen Entwurf und einen Weg. Es gibt keinen Menschen, über den Gott nicht ständig wacht, den er nicht zu seinem Ziel hinführt und hilft, diesen Plan zu erfüllen. Wir fragen uns manchmal, wie Gott bestimmte Menschen anrühren wird, wie er etwas in unserem eigenen Leben verändern wird oder wie er ein bestimmtes Apostolat zum Erfolg bringen wird. Wir müssen auf die Menschen und Situationen mit den Augen Gottes sehen. Dann werden wir den heiligen Geist am Werk erkennen, der alles zum Besten der Seelen tut, auch in Situationen, die unlösbar erscheinen. Gott ist immer da, er führt, leitet und inspiriert uns. Wie oft hören wir ihn uns zuflüstern: „Wirst du mir bei diesem Menschen helfen? Ich habe einen Plan mit ihm.”
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, verhilf mir zu einem erleuchteten Glauben, damit ich den Weg gehen kann, den du für mich vorgesehen hast. Lass mich dich als meinen Gott anbeten und dir auf dem Weg des Kreuzes und der Auferstehung nachfolgen. Hilf mir, bei der Rettung der Seelen mitzuarbeiten.
Vorsatz: Ich will heute bewusst meinen Glauben jemanden anderem mitteilen.