Freitag,
5. Mai 2006
Das Problem des Unglaubens
Freitag der dritten Osterwoche
P. Paul Campbell LC
Joh 6,52-59
Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu
essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn
ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt,
habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut
trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten
Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich
ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir,
und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie
ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel herab gekommen ist. Mit ihm ist es nicht
wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben.
Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach
Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
Einführendes Gebet: Herr, vermehre meinen Glauben. Hilf mir, deine Worte des Lebens und der Wahrheit anzunehmen. Ich verstehe nicht immer, was du von mir willst, und das macht den Gehorsam schwer. Vermehre meinen Glauben. Hilf mir, mein ganzes Vertrauen in dich zu setzen. Hilf mir, dich über alles zu lieben, mehr als mich selbst. Ich glaube, dass du der Weg zum Glück und zur Wahrheit in meinem Leben bist. Hilf mir, deiner Liebe treu zu sein, damit mein Leben meinem Glauben entspricht.
Bitte: Herr, vermehre meinen Glauben in deine Gegenwart in der Eucharistie und in meinem Leben.
1. Wie kann das sein? Die Rede vom Brot des Lebens geht weiter. Langsam dämmert es seinen Anhängern, dass Jesus buchstäblich davon spricht, ihnen sein Fleisch und Blut als Speise zu geben. Sie fangen an, miteinander zu diskutieren: „Wie kann uns dieser Mann sein Fleisch zu essen geben?” Sie versuchen, alles zu rationalisieren, wie sie es durch ihre Erfahrungen und ihr Wissen kennen. Sie erfassen damit Gottes Plan nicht. Es fehlt ihnen der Glaube.
Maria ist das vollkommene Beispiel des Glaubens. Sie hörte Worte, die schwer zu verstehen waren. Sie zeigt uns den Weg zum Glauben. Bei der Ankündigung des Kindes durch den Engel fragt sie, wie das sein kann. Diese Frage stellt sie nicht im Unglauben, dass Gott es bewirken kann, sondern um zu verstehen, wie diese neue göttliche Handlung mit ihrer vorangegangenen Weihe vereinbart werden kann. Als sie hört, dass sie Jungfrau bleiben würde, antwortet sie: „Mir geschehe nach deinem Wort!”
2. Das Brot, das das Leben bringt. Jesus erklärt seine Worte nicht. Er sagt nicht, dass sie ihn missverstanden haben. Er wiederholt nur, dass sie kein Leben in sich haben werden, es sei denn, sie essen sein Fleisch und trinken sein Blut. Die Eucharistie ist nicht etwas Nebensächliches im christlichen Glauben. Sie ist wesentlich. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wie kann ich gegenüber seiner Gegenwart und seiner Selbsthingabe gleichgültig sein? Wie könnte ich ihn nicht anbeten, wenn er in einer solch bescheidenen Form zu mir kommt? Wie könnte ich nicht überwältigt sein von seiner Güte, seiner Gegenwart, seiner Selbsthingabe in Fleisch und Blut, Seele und Gottheit?
3. Das ewige Leben. „Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.” Gott ist ewig. Unsere gefallene Natur ist sterblich. Unser Körper zersetzt sich, er verschleißt. Wenn wir in Ewigkeit leben sollen, dann brauchen wir einen neuen Grundsatz des Lebens, göttliches Leben, um unsere Körper zu beleben und zu verwandeln. Jesus gibt uns dieses Leben und obwohl er einen anderen Weg hätte wählen können, um Leben über unsere Seelen auszugießen, erwählte er dafür die Sakramente. Es wäre unwissend und naiv sich vorzumachen, dass dies nicht der Fall ist oder dass wir ihn auf einem anderen Weg empfangen können, als den, den er geoffenbart hat. Unser Leben und unsere Hoffnung liegen in der Eucharistie. In der Messe erhalten wir ein Unterpfand des ewigen Lebens.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für das Geschenk der Eucharistie, dieses herrliche Geschenk deiner selbst. Du kommst zu mir in einer solch bescheidenen Form. Du scheinst Brot zu sein und überlässt dich den Händen der Menschen, immer in Gefahr nur als Brot behandelt zu werden. Vermehre meinen Glauben. Hilf mir, dich und die Eucharistie in meinem Leben an erste Stelle zu setzen. Hilf mir, jede Gelegenheit zu nutzen, um bei dir zu sein. Ich will bei dir sein, bei dir bleiben, so wie einst die Jünger bei dir waren. Ich will dich sehen, dich meinen Namen sprechen hören. Ich will dir mein Leben geben, meine Talente, meine Kraft, meine Zeit.
Vorsatz: Ich will Christus in der Eucharistie besuchen.