Dienstag,
2. Mai 2006
Er ist das Brot des Lebens
Dienstag der dritten Osterwoche
Athanasius, Bischof und Doktor der Kirche
P. Paul Campbell LC
Joh 6,30-35
Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir
glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste
gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er
ihnen zu essen.
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für diese Zeit des Gebets. Hilf mir, sie gut zu nutzen. Ich bringe dir alle Bedürfnisse meiner Familie und Freunde dar. Wir brauchen all deine Gnade in unserem Leben. Ich glaube an dich und deine Vorhersehung. Du schenkst mir alles, was ich brauche. Hilf mir, in dieser Zuversicht zu wachsen. Hilf mir, zu erkennen, wie sehr du in meinem Leben anwesend bist, und führe mich zur ewigen Gemeinschaft mit dir.
Bitte: Herr, stärke meinen Glauben an deine Gegenwart in der Eucharistie und in meinem Leben.
1. Manna in der Wüste. Das Volk Israel lebte, während es durch die Wüste zog, 40 Jahre lang von Manna. In gleicher Weise soll die Eucharistie auf dem Weg zum Himmel unsere Speise sein. Die Israeliten sammelten nur so viel Manna, wie sie an einem Tag verbrauchen konnten, außer, wenn sie für den Sabbath vorsorgen mussten. Es war eine ständige Erinnerung daran, dass ihr Leben in Gottes Hand lag. Seine Vorhersehung war ein tägliches Geschehen. Jesus lehrt seine Jünger, dass dieses tägliche Wunder eine Vorausblick auf etwas Höheres war: die Eucharistie. Jesus ist das wahre Brot, das vom Himmel kommt und der Welt das Leben gibt. Wir empfangen sein Leben in der Eucharistie: „Unser tägliches Brot gib uns heute.”
2. Gib uns immer dieses Brot. Von den Worten Christi bewegt rief die Menge aus: „Herr, gib uns immer dieses Brot!” Sie riefen dies aus einem grundsätzlichen Bedürfnis des menschlichen Herzens heraus. Wir brauchen Gott und im Innersten wissen wir, dass wir ohne ihn fruchtlos und leer sind. Wir können ohne Gott nicht glücklich sein. Auch wenn wir uns noch so viel beschäftigen und amüsieren. Gott allein gibt uns Sinn und Substanz für unser Leben – „Unser tägliches Brot gib uns heute.”
3. Hunger und Durst. „Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt wird nie mehr hungern und wer an mich glaubt wird nie mehr Durst haben.” An mehreren Stellen des Johannesevangeliums wird uns in einer Serie von „Ich bin“-Aussagen offenbart, wer Christus ist - das Geheimnis seiner Person. „Ich bin das Brot des Lebens.” „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.” „Ich bin die Auferstehung.” Dies ergänzt Gottes Offenbarung seines Namens an Moses – „Yahweh” „ Ich bin, der ich bin” (Ex 3,14). So heilig war dieser Name, dass niemand ihn aussprechen durfte, außer der Hohepriester an Yom Kippur, dem Versöhnungstag.
Wie oft hungere und dürste ich nach Dingen, die nicht Gott sind? Wie oft bin ich überbeschäftigt mit den vergänglichen Dingen dieser Welt? Wenn Gott in meinem Leben nicht Vorrang hat, dann gerät alles aus dem Gleichgewicht. „Sucht erst das Reich Gottes.” Jesus ist unser Leben. Er ist das Brot des Lebens. Genauso wie wir nicht ohne Nahrung leben können, so kann auch unsere Seele nicht ohne ihn sein. In der Taufe empfangen wir das göttliche Prinzip des Lebens. Wie können wir ohne die rechte Nahrung erwarten, dieses göttliche Leben zu erhalten? „Unser tägliches Brot gib uns heute.”
Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, dich in meinem Leben an erste Stelle zu setzen. Ich sehe, wie leicht ich aus dem Gleichgewicht gerate. Ich verliere mich in weltlichen Sorgen und vergänglichen Launen. Hilf mir, mich um jene Speise zu mühen, die bis zum ewigen Leben reicht. Ohne doch bin ich verloren. Du bist mein Leben und mein wahres Gut. Schenke mir die Gnade, dich jeden Tag zu empfangen.
Vorsatz: Bevor ich meine Arbeit und Pflichten beginne, will ich mit Christus sprechen und mich mit ihm vereinen.