Mittwoch,
26. April 2006
Lasst euer Licht leuchten!
Mittwoch der zweiten Osterwoche
P. Michael Goodyear LC
Joh 3,16-21
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige
Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit
er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer
an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,
weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn
mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und
die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten
waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt
nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die
Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in
Gott vollbracht sind.
Einführendes Gebet: Jesus Christus, wer bin ich, dass du mich zu dieser Begegnung mit dir einlädst? Du bist unendlich und ich bin so schnell am Ende! Du bist so allumfassend und meine Liebe ist noch so unvollkommen. Du bist die ganz Güte, die mir so oft fehlt. Die Hoffnung jedoch treibt mich an und deine Liebe zieht mich zu dir. Ich hoffe, dass diese Zeit im Gebet fruchtbar ist und ich in dein herrliches Licht eintreten darf.
Bitte: Herr, lass mich deine leuchtende Herrlichkeit schauen.
1. Kommt! „Kommt!“ Christus benutzte dieses Wort so oft als Einladung. Kommt und seht! Kommt und folgt mir nach! Kommt und ich mache euch zu Menschenfischern. Kommt mit mir und ruht euch für eine Weile aus. Kommt alle zu mir, die ihr mit schweren Lasten beladen seid. Einmal aber benutzte er dieses Wort in Form eines Befehls, und zwar als Petrus auf dem Wasser zu ihm gehen wollte. Da war es nur das eine Wort: „Komm!“ In der vorliegenden Schriftstelle gibt es zwar keine so ausdrückliche Einladung, dennoch darf man zwischen den Zeilen die Einladung Christi erkennen, zu ihm, dem Licht, zu kommen.
2. Kommt zum Licht! Petrus, Jakobus und Johannes hatten die Verwandlung Christi gesehen und beobachtet, wie seine Kleidung strahlend weiß wurde, weißer als ein Bleichmittel es machen könnte. Es war das innere Licht der göttlichen Natur, das ihn durchleuchtete. „Ich bin das Licht der Welt!” Jesus bestätigt, was die drei Apostel gesehen hatten. Er ist das Licht, ein Licht, das die Finsternis unseres Lebens vertreibt. Wie gut ist es, in diesem Licht zu sein. Dennoch liegt es an uns, uns diesem Licht zu nähern nahe zu kommen. „Wer in der Wahrheit lebt, kommt zu mir.” Es liegt an uns, in unserer Freiheit die Wahrheit zu leben und in das Licht zu kommen.
3. Kommt und erkennt euch im Licht! Je näher wir dem Licht kommen, umso deutlicher kann man uns sehen, und umso mehr können wir uns selbst sehen. Unsere Seele ist wie ein Glas, das man aus dem Geschirrspüler nimmt. Es erscheint sauber, wenn man es jedoch gegen das Licht hält, sieht man Streifen und Flecken. Wenn wir näher ans Licht kommen, sehen wir unsere Streifen und Flecken. Das soll uns aber mit Freude erfüllen, denn so, und nur so, können wir durch seine Gnade rein werden. Wir können im Licht auch die Erkenntnis über unsere Taten erlangen, die Gott, wenn sie seinem Willen entsprechen, verherrlichen.
Gespräch mit Christus: Ich bin zu deinem Licht gekommen, Herr, und es ist gut, hier zu sein. Erlaube mir, dein Licht in immer höherem Maße zu erfahren und mich an dieser Begegnung zu erfreuen. Treibe alle Dunkelheit aus meinem Herzen und erfülle mich nur mit deiner Gnade.
Vorsatz: Ich will eine sorgfältige Gewissenserforschung machen und Christus bitten, mich immer mehr in sein Licht kommen zu lassen.