30 Jungs genossen die Sommertage beim ECYD „Quo vadis“ – Camp des Regnum Christi in Tannheim bei Memmingen und beschäftigten sich mit verschiedenen Dimensionen des Gebetes.
Den inhaltlichen Rahmen des Camps bot die Frage von Petrus an Jesus: „Quo vadis, Domine“ (deutsch: „Wohin gehst du, Herr?)“ (Joh 13,36). Auf diese Stelle bezieht sich die Legende, mit der der polnische Schriftsteller Henryk Sienkiewicz in seinen gleichnamigen Roman die dekadente Regierung des römischen Kaisers Nero und das Leben und Zeugnis der ersten Christen in Rom beschreibt.
Nach dieser Legende begegnete der Apostel Petrus auf seiner Flucht aus Rom Christus und fragte ihn: „Domine, quo vadis?“ („Wohin gehst du, Herr?“) Er erhielt zur Antwort: „Romam venio iterum crucifigi“ („Nach Rom, um mich erneut kreuzigen zu lassen“). Daraufhin kehrte Petrus um, wurde in Rom gefangen genommen und gekreuzigt. Davon ausgehend beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Zeugnis der ersten Christen und der Frage, was die Freundschaft mit Christus heute bedeutet und wie sie sich finden lässt.
Obelix in Memmingen
Auch Erholung und Gemeinschaft kamen nicht zu kurz: Fußball, Abkühlung in einem Freibad, eine ganztägige Kanutour auf der Iller mit überraschendem Unwetter, ein Geländespiel, bei dem die Jungs in die Rolle der ersten Christen schlüpften und weitere Gemeinschaftsspiele boten Gelegenheit zum Kennenlernen und Austausch.
Ein kultureller Höhepunkt war der Besuch der Basilika Ottobeuren. Seit über 1000 Jahren leben hier ununterbrochen Benediktinermönche. Nach dem Gottesdienst erläuterte Pfr. Maurus Mayer die geistlichen Grundgedanken des prachtvollen Gotteshauses. Einen anschaulichen Einblick in die Dimensionen der Basilika bot der anschließende Aufstieg auf den Dachboden und die Besichtigung der Glocken im Kirchturm.
Witzig und zugleich herausfordernd war die Verkleidungsaktion in Memmingen: In Teams als Römer, Ritter oder Superhelden verkleidet überraschten und erfreuten die Jungs Passanten und Verkäufer: Obelix suchte noch eine wichtige Zutat für seinen Heiltrank, der römische Senator suchte eine Reisemöglichkeit zurück nach Rom, und Spiderman bot großzügig seine Hilfe an.
Christus besser kennen lernen
Begleitet wurde das Camp von P. Martin Baranowski LC, P. Michael Hemm und Br. Marcelo Castro sowie ein Team von Coworkern. Sie führten die Teilnehmer in die verschiedenen Dimensionen des Gebetes ein: Bitte, Fürbitte, Dank, Lob, Anbetung, Hingabe und Opfer.
In Katechesen gingen sie den Fragen nach: „Was und warum glauben wir?“, „Wozu braucht es die Kirche?“. „Warum hat uns Christus ausgerechnet durch den Tod mach Kreuz erlöst?“ „Was erwartet uns nach dem Tod?“. Außerdem ging es in den Gottesdiensten und Gebetszeiten darum, wer Christus ist und wie ich ihn erfahren kann: Freund, Begleiter, König, Gott, Herr, Heiland und Helfer.
Lebendige Hoffnung
Am Samstagnachmittag nahm die Gruppe am Catholic Summer Festival teil, das von der Jugend 2000 in Marienfried organisiert wurde und unter dem Motto „Living hope“ stand. Der Messe mit über 1000 jungen Teilnehmern stand Weihbischof Florian Wörner vor und ermutigte die Teilnehmer zum großzügigen Geben, zum Gebet und zur Betrachtung des Himmels als drei Übungsorte der christlichen Hoffnung (Predigt auf Radio Horeb nachhören).
Die Glaubensgemeinschaft der Jugendlichen und die abendliche Anbetung beeindruckte die Teilnehmer besonders. „Das Camp hat mir geholfen, in der Freundschaft mit Christus zu wachsen“, war gleich mehrfach in der Feedbackrunde zu hören, bevor die Jungs mit den abholenden Eltern und Geschwistern zum Abschluss die Sonntagsmesse feierten.