Wie bringe ich es meiner Familie bei, dass ich in einen Orden eintreten möchte?
Liebe Melanie in Christus,
Wir wollen natürlich, dass die Menschen, die wir gern haben, mit unseren Entscheidungen zufrieden sind. Das ist gut und wichtig.
Vor allem sollen Sie, liebe Melanie, Gott im Gebet vertrauensvoll darum bitten, dass er durch sein Wirken (im Innern eines jeden Menschen) die Herzen Ihrer Eltern bereit macht, damit sie positiv - oder wenigstens nicht hindernd - auf Ihre Berufung reagieren.
Dann sollten Sie durch Ihr gutes Beispiel zuhause zeigen, dass Ihre Berufung Ihnen gut tut. Unsere Eltern wollen das Beste für uns. Wenn sie aber Angst haben, dass uns etwas schadet, können sie damit nicht zufrieden sein. Daher sollen sie spüren, dass wir zufrieden und glücklich sind.
Und schließlich sollen Sie auch einmal ganz offen mit Ihren Eltern sprechen. Denn wenn es Sorgen oder Ängste gibt, dann meistens deshalb, weil Unsicherheit herrscht. Diese schafft man am besten durch ein oder mehrere klärende Gespräche aus der Welt. Sicherlich wird es auch helfen, dass Ihre Eltern einmal die Gemeinschaft kennenlernen, der Sie sich anschließen wollen. Das wird ihnen auch Vertrauen geben, dass Sie in einem guten und gesunden Umfeld sind.
Letztendlich, liebe Melanie, ist die Berufung natürlich unsere eigene Entscheidung - zumal wenn wir volljährig sind. Und wir "müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen". Aber wir sollen auch mitwirken, dass die Menschen unsere Entscheidung verstehen und am besten sogar mittragen.
Ich bete jedenfalls für Sie. Gott segne Sie und alle Ihre Anliegen.
In Christus
P. Klaus Einsle LC